Gudin
(spr. güdäng), Théodore, franz. Maler, geb. zu Paris, [* 2] arbeitete anfangs bei Girodet-Triosson ^[richtig: Girodet-Trioson; = Anne Louis Girodet-Trioson (1767-1824)], verließ aber dessen Manier bald und widmete sich der Marinemalerei. Seine Arbeiten fanden schon auf den Ausstellungen von 1822 bis 1827 allgemeinen Beifall, und 1831 begründete er mit seinem Bilde: die Rettung der Passagiere des Kolumbus, gegenwärtig im Museum zu Bordeaux, [* 3] seinen Ruf. Im J. 1838 erhielt er von der Regierung den Auftrag, die Großthaten der französischen Marine zu malen, und begab sich zu diesem Zweck nach Algerien. [* 4]
Von dem umfangreichen
Cyklus dieser Gemälde befinden sich 63 in
Versailles,
[* 5] während 27 andre, zum Privatbesitz
der
Familie
Orléans
[* 6] gehörig, später versteigert wurden. Er machte ferner
Reisen nach dem
Orient (1839), Rußland (1841),
Berlin
[* 7] (1844), wo er zwei jetzt in der Nationalgalerie befindliche
Bilder: bretonische
Küste und Schleichhändlerfelucke, malte,
u.
Algerien (1865). Anfangs im Anschluß an
Claude Lorrain auf poetische und malerische
Wirkung ausgehend,
verlor sich Gudin
allmählich in eine hohle, dekorative Bravourmalerei, welche die Naturwahrheit gänzlich aufgab
und nur auf grelle Beleuchtungseffekte ausging.
In der Luxembourggalerie befinden sich zwei seiner Hauptwerke: der
Brand des
Schiffs
Kent (1827) und ein Windstoß auf der
Reede von
Algier (1835). Er starb in
Boulogne sur Seine.