Gubbio
(das alte Iguvium oder Eugubium), Stadt in der ital. Provinz Perugia, am Abhang des Monte Calvo gelegen, hat einen Dom aus dem 13. Jahrh., mehrere andre bemerkenswerte Kirchen, ein Stadthaus, in welchem die berühmten 1444 in einem Gewölbe zu Gubbio aufgefundenen Eugubinischen Tafeln (s. d.) aufbewahrt werden, einen schönen gotischen Palast (dei Consoli) und andre mittelalterliche Paläste, darunter den Palazzo Ranghiasci-Brancaleoni mit Gemäldegalerie, Reste eines antiken Theaters und (1881) 5540 Einw. Gubbio ist Bischofsitz und hat ein Gymnasium und eine technische Schule. Seit dem Ende des 15. Jahrh. war Gubbio der Sitz einer lebhaften Majolikafabrikation, in welcher sich besonders Maestro Giorgio (s. d.) auszeichnete. Eine charakteristische Eigentümlichkeit der Majoliken von Gubbio ist der Gold- und Rubinlüster, lange Zeit ein Geheimnis der dortigen Fabrikation, welche bald nach 1550 erlosch (s. Tafel »Keramik«, Fig. 6). Gegenwärtig sind in Gubbio einige Fabriken in Betrieb, welche die alten Majoliken mit Glück nachahmen.