Guatemala
[* 2] (Geschichte). Trotz wiederholter Mißerfolge hielt der ehrgeizige
Präsident Barillas an dem
Plane, die fünf
Republiken
Mittelamerikas unter der Oberleitung
Guatemalas zu vereinigen, dem der
Staat
Salvador
[* 3] hartnäckig
widerstrebte, fest. Als in
Salvador eine
Revolution ausbrach und sich
General Ezeta der Militärdiktatur bemächtigte,
bewog Guatemala
Costarica,
Honduras
[* 4] und
Nicaragua
[* 5] 19. Juli zu einem
Bündnis, um Ezeta zu stürzen und
Salvador zum
Eintritt in den
Bund der
fünf
Republiken zu bewegen.
Als Ezeta diese
Forderungen ablehnte, begann Guatemala
den
Krieg, doch ohne Erfolg, zumal Anfang
August in Guatemala
selbst ein
Aufruhr ausbrach,
der allerdings vom
Bruder des
Präsidenten,
General
Pedro Barillas, rasch unterdrückt wurde. Ende
August schlossen Guatemala
und
Salvador
einen im
November unterzeichneten
Frieden, in welchem die Unabhängigkeit des letztern anerkannt wurde.
Eine Verwickelung mit den
Vereinigten Staaten
[* 6] von
Nordamerika
[* 7] entstand für Guatemala
infolge des
Todes des
Generals Barrundia.
Dieser, früher Kriegsminister von Guatemala
, war
vor der
Rache seines Gegners Barillas nach
Mexiko
[* 8] geflohen, aber im
August 1890 auf
die unrichtige Nachricht, daß in Guatemala
eine allgemeine
Amnestie erlassen sei, auf dem amerikanischen
Dampfer
Acapulco zurückgekehrt. In
San José sollte er auf
Grund eines Auslieferungsbefehls des Vertreters der
Union, Mizner, von Polizisten
verhaftet werden, verteidigte sich aber und wurde hierbei von den Polizisten erschossen. Die Tochter Barrundias machte auf
Mizner, als den
Urheber des
Todes ihres
Vaters, einen erfolglosen Mordanfall. Die
Union verfolgte jedoch
die
Sache nicht weiter.