Guarino
(spr. gua-, Varinus), einer der Wiederhersteller der klassischen Litteratur in
Italien,
[* 2] geboren im
Dezember 1370 zu
Verona,
[* 3] erlernte in
Konstantinopel
[* 4] das
Griechische unter
Manuel
Chrysoloras, lehrte nach seiner
Rückkehr (1410) dasselbe in
Florenz
[* 5] bis 1414, sodann in
Venedig,
[* 6] dazwischen auch (um 1416) in
Padua,
[* 7] wurde 1420 nach
Verona berufen, wirkte etwa ein Jahr lang auch in
Bologna und ging 1429 als Prinzenerzieher und Universitätslehrer nach
Ferrara,
[* 8] wo er starb. Er machte 1438 auf dem
Konzil zu
Ferrara und dann zu
Florenz den
Dolmetsch zwischen den lateinischen
und griechischen
Vätern. Guarino
war neben Vittorino der größte
Schulmeister des
Jahrhunderts.
Seine wissenschaftlichen Arbeiten sind weniger hervorragend. Er hinterließ eine griechische und eine lateinische Grammatik, lateinische Übersetzungen einiger Schriften des Plutarch und eines Teils von Strabon und machte sich um die Rezension des Livius, Plautus, Catullus und der Naturgeschichte des Plinius verdient. Auch gingen viele Kommentare unter seinem Namen.
Vgl. Rosmini,
Vita e disciplina di Guarino
(Brescia 1805-1806, 3 Bde.);
Sabbadini, Guarino
Veronese e il suo epistolario
(Salerno
1885).