Gsteig.
Ortsname der deutschen Schweiz;
vom althochdeutschen steiga = Anstieg, steiler Hang.
Gschweich (Auf dem) -
GSTEIG
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Gsteig.
Ortsname der deutschen Schweiz;
vom althochdeutschen steiga = Anstieg, steiler Hang.
Gsteig
Gsteig - Gstellihorn
* 2
Seite 42.488.(Kt. Bern, Amtsbez. Interlaken, Gem. ¶
Gsteig
wiler). 595 m. Kirche, Pfarrhaus und einige Wohnhäuser, auf einer kleinen Anhöhe rechts über der Lütschine, an der
Stelle, wo der Fluss aus dem Lütschenthal ins Bödeli austritt; 2,5 km ssö. Interlaken und 1 km ö. der Station Wilderswil
der Linie Interlaken-Grindelwald. Telephon. 4 Häuser, 13 reform. Ew. Die Kirche ist die Pfarrkirche einer
der grössten Kirchgemeinden des Kantons, zu der die Zivilgemeinden Gsteigwiler, Bönigen. Gündlischwand, Interlaken, Iseltwald,
Isenfluh, Lütschenthal, Matten, Saxeten und Wilderswil mit zusammen 9733 Ew. gehören.
Oestl. über Gsteig
die mächtigen Wände der Schynigen Platte. Schöne Aussicht auf das Bödeli und die Hochalpen, besonders
bei Sonnenuntergang. 1228: Stega; 1453: Steig. Die Kirche wird urkundlich schon 1196 als Eigentum des
Klosters Interlaken und der Edeln von Wilderswil erwähnt. 1223 ging sie in den alleinigen Besitz des Klosters über. Früher
war auch Lauterbrunnen der Kirchgemeinde Gsteig
zugeteilt; es erhielt 1487 eine Filialkirche, wurde aber erst nach der Reformation
von Gsteig
losgelöst und zur eigenen Kirchgemeinde erhoben. Gsteig hat sich der Einführung der Reformation
kräftig widersetzt. In weltlichen Angelegenheiten war Gsteig
zunächst den Edeln von Unspunnen und dann dem Kloster Interlaken
untertan, bis es mit diesem zusammen an Bern
kam. Kirche 1673 restauriert, zu welcher Zeit der Turm auch seinen
heutigen Schneckengiebel erhielt.
Gsteig,
französisch Le Chatelet (Kt. Bern,
Amtsbez. Saanen).
1192 m. Gem. und Pfarrdorf, im Gsteigthal
, an der Vereinigung des vom Glacier d'Audon
herkommenden Reuschbaches mit der Saane, im sog. «Gebiet der Pässe» (Région des Cols), einer geologisch sehr verwickelten
Gegend. 13,2 km s. Saanen. Postwagen Saanen-Gsteig und (im Sommer) über den Col du Pillon nach Ormonts Dessus
(12 km),
Le Sépey (22,5 km) und Aigle (33,5 km). «Freundliches, sauberes Bergdörfchen am Fusse hoher Gebirge. Links von der Einsattelung des Pillonpasses (1550 m) erhebt sich das Oldenhorn (3124 m) mit dem Glacier du Sex Rouge und fast unmittelbar hinter dem Dorf, hoch aufgetürmt, das Schlauchhorn (2587 m) und das Karrhorn (2235 m), welche im Winter volle 6 Wochen lang das Dorf der Sonnenstrahlen berauben. Hinter diesen Felsmauern verborgen liegt der Verlornenberg, früher eine Viehalp, jetzt eine Schnee- und Felswüste. Zwischen Karrhorn und Schaf- (2686 m) und Spitzhorn (2807 m) klimmt der Saumpfad zum Sanetschpass (2234 m) empor, der in 8 Stunden nach Sitten führt und auf dessen aussichtsreichem Hochplateau das gemütliche Hotel Theiler steht. Ueber die Felsabsätze kommt die junge Saane in mutwilligen Sprüngen, deren kühnster der prächtige, wohl 100 m hohe Saanenschuss ist, zu Thal.» (Die schweizer. Alpenpässe. 2. Aufl. 1893. S. 39). Nach Lauenen hinüber führt in 3 Stunden der Brüchlispass.
Postbureau, Telegraph. Die Gemeinde umfasst eine grössere Anzahl von Alpweiden, Hütten- und Häusergruppen und zählt zusammen
mit Bühl, Feutersoei, Gründ, Heiti, Inner Gsteig und Saali 168 Häuser, 802 reform. Ew.; Dorf: 23 Häuser, 141 Ew.
Alte Kirche, deren Turmuhr nach etwa 2 Minuten den Stundenschlag repetiert. Alpwirtschaft. Fremdenindustrie. Alter Gasthof
«zum Kranich und Bären» mit interessant geschnitzter und bemalter Hausfront. Klima rauh. Die Gemeinde Gsteig
zerfällt in
die 2 Schulkreise Gsteigdorf und Feutersoei.
Alte Holzhäuser mit Inschriften, Malereien und farbigen Fensterscheiben, Gsteig ist eine alte Siedelung. Der dem Ort von den Wallisern gegebene Name Le Châtelet rührt vielleicht davon her, dass hier einst zur Sicherung des Passweges über den Sanetsch (1243 u. 1252: Senenz; 1379: Senens) eine kleine Burg stand. Politisch und kirchlich gehörte Gsteig früher zu Saanen, dessen geschichtlichen Geschicke es auch geteilt hat. 1453 wurde hier die St. Theodulkirche als Filiale derjenigen von Saanen geweiht. Saanen und Gsteig, einst Glieder der Grafschaft Greierz, gingen 1555 an Bern über, das hier die Reformation einführte und Gsteig zur eigenen Kirchgemeinde erhob.
(Auf) (Kt. Bern, Amtsbez. Seftigen, Gem. Riggisberg).
800 m. Teil des Dorfes Riggisberg, 200 m w. der Burg und 4 km sw. der Station Thurnen der Gürbethalbahn (Bern-Wattenwil-Thun).
15 Häuser, 475 reform. Ew. Kirchgemeinde Thurnen.
Wiesen- und Kartoffelbau.
Armenhaus des Mittellandes.
(Inner) u. Gsteigboden (Kt. Bern, Amtsbez. Saanen, Gem. Gsteig).
1200 m. 18 zu beiden Ufern der Saane zerstreut gelegene Häuser, 400 m sö. Gsteig und 13,5 km s. Saanen. 69 reform. Ew. Alpwirtschaft.