Gsell
-Fels
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Theodor, Kunstschriftsteller und Reiseführer, geb. 1819 zu St. Gallen, studierte in Basel [* 2] Theologie und Philologie und widmete sich dann in Berlin [* 3] unter Hotho und Kugler der Kunstgeschichte. Nach einer Fußreise durch ganz Italien [* 4] trieb er 1845-1848 in Paris [* 5] naturwissenschaftliche und medizinische Studien, wirkte dann als Staatsarchivar vier Jahre in seiner Heimat, um darauf in Würzburg, [* 6] Wien [* 7] und Berlin sich abermals mit der Medizin weiter zu befassen.
Nachdem er an verschiedenen Orten, zuletzt in Zürich, [* 8] die ärztliche Praxis ausgeübt hatte, ließ er sich 1870 in Basel nieder, wo er zum Großrat und Schulinspektor gewählt wurde und an der Universität über italienische Kunstgeschichte las. Seit 1880 hat er seinen Wohnsitz in München. [* 9] Als Schriftsteller haben ihm vor allem seine Reisehandbücher über Italien, zu denen er durch gründliche Kenntnis des Landes, seiner Geschichte und Kunstschätze in außergewöhnlicher Weise berufen ist, einen weithin geachteten Namen gemacht. Dieselben erschienen in wiederholten Auflagen in »Meyers Reisebüchern« (6 Bde.: ¶
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Oberitalien, [* 11] Mittelitalien, Rom und [* 12] die Campagna, Unteritalien und Sizilien, [* 13] mit zahlreichen Karten und Illustrationen) und haben sich rasch den Ruf unentbehrlicher Hilfsmittel für die Apenninenhalbinsel erworben. Für die nämliche Sammlung bearbeitete er den kleinern »Wegweiser« (»Italien in 60 Tagen«, 2 Bde.) und »Südfrankreich, nebst den Kurorten der Riviera di Ponente, Corsica [* 14] und Algier«. Zu den illustrierten Prachtwerken: »Venedig« [* 15] (Münch. 1875) und »Die Schweiz« [* 16] (das. 1877, 2. Aufl. 1882) schrieb er den Text und veröffentlichte ferner: »Die Bäder und klimatischen Kurorte der Schweiz« (2. Aufl., Zürich 1885);
»Die Bäder und klimatischen Kurorte Deutschlands« [* 17] (das. 1885).