Titel
Grunert
,
1)
Johann
August,
Mathematiker, geb. zu
Halle,
[* 2] studierte seit 1815 daselbst und in
Göttingen
[* 3]
Mathematik,
war 1821-28 als
Lehrer am
Gymnasium zu
Torgau,
[* 4] dann bis 1833 zu
Brandenburg
[* 5] thätig und wurde 1833 ordentlicher
Professor der
Mathematik an der
Universität zu
Greifswald,
[* 6] wo er starb. Grunert
schrieb: »Die
Kegelschnitte«
[* 7] (Leipz.
1823);
»Die Statik fester Körper« (Halle 1826);
Supplemente zu Klügels »Wörterbuch der reinen Mathematik« (Leipz. 1833-1836, 2 Bde.),
das er auch von T an zu Ende führte;
»Elemente der Differential- und Integralrechnung« [* 8] (das. 1837, 2 Tle.);
»Elemente der ebenen, sphärischen und sphäroidischen Trigonometrie« [* 9] (das. 1837);
»Leitfaden für den ersten Unterricht in der höhern Analysis« (das. 1838);
»Elemente der analytischen Geometrie« (das. 1839, 2 Bde.);
»Lehrbuch der Mathematik und Physik für staats- und landwirtschaftliche Lehranstalten« (das. 1841-50, 3 Bde.);
»Optische Untersuchungen« (das. 1846-51, 3 Bde.);
»Beiträge zur meteorologischen Optik und zu verwandten Wissenschaften« (das. 1850, Teil 1);
»Loxodromische Trigonometrie« (das. 1849);
»Geometrie der Ebene und des Raums« (Greifsw. 1857);
»Theorie der Sonnenfinsternisse« (Wien [* 10] 1855).
Seine mathematischen Lehrbücher für obere und mittlere
Klassen höherer Lehranstalten erlebten mehrere
Auflagen; auch gab
er das
»Archiv für
Mathematik und
Physik« (Greifsw. 1841 ff.) heraus. Eine
Biographie Grunerts
gab Curtze
im 55.
Bande dieses
Archivs.
2) Julius Theodor, Forstmann, geb. zu Halle, studierte auf der dortigen Universität sowie 1832-33 auf der Forstakademie Eberswalde, [* 11] wurde 1843 Oberförster in Neu-Glienicke (Regierungsbezirk Potsdam), [* 12] 1846 Forstinspektor in Danzig, [* 13] 1850 Forstmeister und Oberforstbeamter in Köslin, [* 14] 1851 in Danzig, 1854 Oberforstmeister daselbst, 1859 als Nachfolger Pfeils Direktor der Forstakademie Eberswalde, 1866 Oberforstmeister in Trier [* 15] und schied 1878 aus dem Staatsdienst. Er schrieb: »Der Eichenschälwald im Regierungsbezirk Trier« (Trier 1869),
»Der preußische Förster« (2. Aufl., das. 1883),
»Forstlehre« (4. Aufl., das. 1884),
»Jagdlehre« (Hannov. 1879-1880, 2 Tle.),
»Die Jagdgesetzgebung in Preußen [* 16] in ihrer geschichtlichen Entwickelung« (das. 1885) und gab 1861-69 die »Forstlichen Blätter« (Berl.; seit 1872 mit Leo und seit 1877 mit Borggreve, Leipz.) heraus.
3) Karl, Schauspieler, geb. zu Leipzig, [* 17] widmete sich kurze Zeit dem Studium der Theologie, ging 1830 in Waldenburg [* 18] zur Bühne über und war seit 1830 Mitglied des Theaters zu Augsburg, [* 19] seit 1833 des Theaters zu Freiburg [* 20] i. Br., bis er 1834 nach Hannover [* 21] berufen wurde und von 1842 bis 1846 in Hamburg, [* 22] sodann in Stuttgart [* 23] wirkte. Er starb daselbst. Seine Hauptrollen waren tragische Charaktergestalten. Zugleich ein wissenschaftlich gediegener Kenner seiner Kunst und voll Poesie in ihrer Auffassung, hielt er in Tübingen [* 24] öfters dramatische Vorlesungen und ward von der Universität daselbst wegen seiner psychologisch-ästhetischen Abhandlung »Über den Macbeth-Charakter« zum Doktor der Philosophie promoviert.