Titel
Grundbau
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[* 3] Fundierung, der Inbegriff aller derjenigen Bauarbeiten, welche dazu dienen, einem Bauwerke festen Stand auf dem Grundboden zu sichern. Er richtet sich nach der größern oder geringern Tragfähigkeit des Bodens, dessen Beschaffenheit mithin vor der Bauausführung untersucht werden muß, und nach der Last des Bauwerks selbst. Diese Untersuchung erfolgt für geringe Tiefen durch Aufgrabung oder Schürfung oder durch das Visitiereisen, bei größerer Tiefe aber und am sichersten durch den Erdbohrer [* 4] (s. Bergbohrer) [* 5] oder durch das Graben von Brunnen, [* 6] durch welche letztern Mittel man Aufschluß nicht nur über die Beschaffenheit, sondern auch über die Mächtigkeit (Stärke) [* 7] der durchbrochenen Bodenschichten erhält.
Der Baugrund ist nun entweder fest und findet sich unmittelbar an der Oberfläche (Obergrund) vor, oder ist erst in einiger Tiefe unterhalb weicher Bodenschichten zu erreichen (Untergrund); oder er ist nachgebend, unfest oder preßbar. Bei festem Baugrunde (Felsen, Kies, Sand- und Lehmboden) sind keine weitern Vorbereitungen nötig, als daß man die Sohle der Baugrube (den Grundgraben) gehörig ebnet und die Grundmauern nach Befinden verbreitert. Diese Verbreiterung erfolgt in rechtwinkligen [* 1] (Fig. 1) oder abgeschrägten [* 1] (Fig. 2) Absätzen auf beiden Seiten der Mauern von 10 bis 20 cm Breite. [* 8] Die unterste breiteste Schicht nennt man das Bankett. Man geht bei größern Gebäuden mit der Unterkante des Banketts bis unter die Frostgrenze, also bis auf etwa 1 m Tiefe. Der Grundboden kann verbessert werden durch Verdichtung mittels Rammen oder Übergießen von Wasser.
Die Gründung auf nachgebendem Baugrund von geringerer Tiefe erfordert entweder die Verbreiterung der Basis durch umgekehrte Gewölbe [* 9] (Erdbögen, [* 1] Fig. 3), die zwischen einzelne Pfeiler eingesetzt werden, oder durch die Grundmauern breit überragende Schwellroste (Fig. 4), oder sich weit ausbreitende abgeböschte Stein-, Kies-, Beton- oder Sandschüttungen [* 1] (Fig. 5). Bei größerer Tiefe des unfesten Bodens verwendet man zur Ver-
Fig. 2,
Fig. 3] ¶