Gruithuisen
(spr. chreutheusen), Franz von Paula, Astronom und Naturforscher, geb. auf dem Schlosse Haltenberg am Lech, erlernte die Chirurgie und nahm 1788 in der österr. Armee als Feldchirurg Dienste. [* 3] Seit 1801 studierte er in Landshut [* 4] Philosophie und Medizin, wurde 1808 Lehrer der Naturkunde an der landärztlichen Schule zu München [* 5] und 1826 ord. Professor der Astronomie [* 6] an der Universität daselbst. Er starb zu München. Unter seinen philos. und astron.
Schriften sind die wichtigsten: «Anthropologie» (Münch. 1810),
«Organozoonomie» (ebd. 1811),
«Über die Natur der Kometen» [* 7] (ebd. 1811). Außerdem gab er die «Analekten für Erd- und Himmelskunde» (ebd. 1828‒31) heraus, die er seit 1832 als «Neue Analekten u. s. w.» fortsetzte; ebenso seit 1838 ein «Astron. Jahrbuch». Im größeren Publikum machte sein phantastischer Aufsatz in Kastners «Archiv» über die «Entdeckung vieler deutlicher Spuren der Mondbewohner, besonders eines kolossalen Kunstgebäudes derselben» vieles Aufsehen, nachdem er schon 1821 in den «Akten» der Leopoldinischen Akademie seine «Selenognostischen Fragmente» veröffentlicht hatte. Er gab zuerst und lange vor Civiale (s. d.) ein Instrument an, um den Blasenstein zu zerbröckeln.