Grüningen
(Kt. Freiburg, Bez. Greierz, Gem. Écharlens).
Burgruine. S. den Art. Éverdes.
Grünhorn (Grindelwald)
Grüningen
3 Seiten, 513 Wörter, 3'595 Zeichen
Geographie Schweiz: Geographie — Deutschland — Hessen (Großherzogth.)
Grüningen
(Kt. Freiburg, Bez. Greierz, Gem. Écharlens).
Burgruine. S. den Art. Éverdes.
Grüningen
(Kt. Zürich, Bez. Hinwil). 494 m. Gem. und Städtchen auf einer Anhöhe, an der Kreuzung der Strassen Männedorf-Wetzikon und Dürnten-Egg, 5 km sw. der Station Wetzikon der Linie Zürich-Uster-Rapperswil. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen Hombrechtikon-Gossau und nach Wetzikon. Gemeinde, mit Binzikon, Holzhausen, Bächelsrüti, Bühl, Izikon und Adletshausen: 302 Häuser, 1207 reform. Ew.; Städtchen 42 Häuser, 204 Ew. Kirchlich bis 1610 der Gemeinde Gossau zugeteilt, seither eigene Kirchgemeinde. Obstbau und Viehzucht. Gerberei mit Dampfbetrieb, Ziegelhütte mit Maschinenbetrieb, Säge. Sitz der Leihkasse Grüningen-Gossau. 4 Käsereien. Käse-, Wein- und Viehhandel. 3 Schulgemeinden (Binzikon, Grüningen, Izikon), Sekundarschule. Wasserversorgung mit Hydrantennetz.
Reizend gelegen und mit freier Aussicht nach allen Seiten; besonders schön ist das Alpenpanorama vom Säntis bis zum Pilatus. Als alte alemannische Siedelungen werden 837 Izinheimo (Izikon) und 854 Pinuzzinhovun (Binzikon) genannt. Der Name Grüningen erscheint urkundlich zum erstenmal 1038. Der Ort war im 13. Jahrhundert als Lehen des Klosters St. Gallen im Besitz der Freiherren von Regensberg, die wohl sowohl das feste Schloss als auch das Städtchen selbst erbaut haben.
Grünnbach - Grüt
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Seite 42.478.Durch die Fehde mit den Habsburgern schwer geschädigt, verkaufte Freiherr Lütold von Regensberg die schöne Besitzung an Abt Berchtold von St. Gallen, dessen Nachfolger, Abt Ulrich, sie jedoch an König Rudolf von Habsburg abtreten musste. Im 14. Jahrhundert wurde die Herrschaft von den Herzogen von Oesterreich zuerst an die Landenberg-Greifensee, dann an die Brüder Wilhelm und Heinrich Gessler verpfändet, welch' letztere die Pfandschaft 1408 um 8000 Gulden an die Stadt Zürich übertrugen. Da das Pfand nie eingelöst wurde, blieb Grüningen in Zürichs Besitz und wurde Hauptort der Landvogtei Grüningen, die noch die Gemeinden Bäretswil, Bubikon, Dürnten, Egg, Fischenthal, Gossau, Hinwil, Hombrechtikon, Mönchaltorf, Rüti, ¶
Wald und Wetzikon umfasste. Im alten Zürichkrieg wurde Grüningen am von den Schwyzern und Glarnern belagert und genommen, kam dann durch den Berner Spruchbrief von 1441 wieder an Zürich, wurde im Juni 1443 zum zweitenmal von den Eidgenossen erobert und erst 1451 an Zürich zurückgegeben. Das Schloss Grüningen, eine der schönsten und stärksten Burgen weit und breit, war bis 1798 Sitz des Landvogtes, von 1708 bis 1798 zugleich Zeughaus für das Zürcher Oberland und wurde dann verpachtet. 1783 baute man aus dem nördlichen Teil des Schlosses die jetzige Kirche, und 1835 ward auch der westliche Flügel abgebrochen.
Die Aussenseiten des mächtigen quadratischen Schlossturmes messen je 12 m, die Innenseiten je 4 m, so dass die Mauerdicke zu unterst 4 m beträgt; in einer Höhe von 11 m ist sie noch 3,5 m. Der Turm wird ursprünglich wohl an die 20 m hoch gewesen sein, Grüningen war 1798-1803 Hauptort des helvetischen Distriktes Grüningen, gehörte in der Mediationszeit 1803 bis 1814 zum Bezirk Uster und war 1814-31 Hauptort des Oberamtes Grüningen, worauf es dem Bezirk Hinwil zugeteilt wurde. Vergl. Zeller-Werdmüller, H. Zürcherische Burgen. I. (Mitteilungen der Antiquar. Gesellsch. in Zürich. 58). Zürich 1894. - Strickler, G. Das Zürcher Oberland. Zürich 1902.