Grünewald
,
Matthias, deutscher
Maler, welcher am Ende des 15. und im ersten
Viertel des 16. Jahrh. thätig war. Man
weiß von seinen Lebensverhältnissen nur, daß er zu
Aschaffenburg
[* 2] geboren war und sich meist in
Mainz
[* 3] aufhielt. Auch sein
künstlerisches
Schaffen ist noch in
Dunkel gehüllt. Nur so viel ist sicher, daß er ein bedeutender, reichbegabter
Meister
war, der nach großartiger Formenauffassung, breiter malerischer Behandlung und nach
Licht- und Helldunkeleffekten
strebte, wie sie gleichzeitig
Correggio erreichte. Grünewald
wurde deshalb auch der »deutsche
Correggio« genannt.
Sein beglaubigtes Hauptwerk ist das zwischen 1493 und 1516 durch den
Präzeptor
Guido Guersi auf den
Hochaltar der Antoniterpräzeptorei
Isenheim im
Oberelsaß gestiftete Altarwerk, auf dessen Tafeln (jetzt im
Museum zu
Kolmar)
[* 4] Grünewald
die Gestalten des
heil.
Antonius und des heil.
Sebastian, die
Einsiedler
Antonius und
Paulus in einer wilden, phantastischen
Landschaft, die
Versuchung
des heil.
Antonius und die
Madonna in einer reichen
Landschaft mit singenden und musizierenden
Engeln darstellte.
Ein zweites bedeutendes Werk von Grünewald
ist die Unterredung der
Heiligen
Erasmus und
Mauritius in der
Pinakothek
zu
München,
[* 5] das Mittelbild eines Altarwerkes, welches sich ehedem im
Dom zu
Halle
[* 6] befand, aber auf
Albrechts von
Brandenburg
[* 7] Befehl zur Zeit der
Reformation in die Stiftskirche zu
Aschaffenburg übergeführt wurde. Durch
Sandrart beglaubigt sind noch
zwei
grau in grau gemalte Altarflügel mit den
Heiligen
Laurentius und Cyriakus in
Frankfurt
[* 8] a. M.
(Städelsches
Museum). Grünewald
, der vielfach mit
Cranach verwechselt worden ist, war bis gegen 1530 thätig.