Grüner Donnerstag
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Grüner
donnerstag
(Dies viridium, Feria bona quinta, Dies absolutionis oder indulgentiae, Coena domini), der Donnerstag
vor Ostern, welcher, als Gedächtnistag der Einsetzung des Abendmahls gegen Ende des 7. Jahrh. zum Festtag erhoben, seitdem
in der christlichen Kirche gefeiert wird. Die Benennung Gründonnerstag
, die zuerst um 1200 vorkommt, leitet man
entweder von dem ihn auszeichnenden Leseabschnitt
Ps. 23,1. oder von der
noch heute verbreiteten Sitte ab, an diesem Tage grüne Frühlingskräuter zu genießen, denen man eine heilbringende Kraft
[* 4] beilegte.
Allein der Gründonnerstag
ist auch der »Tag der Grünen«, d. h. der öffentlichen Büßer, die nach der während der
Fastenzeit vollbrachten Buße von ihren Vergehen und Kirchenstrafen losgesprochen und als Sündenlose (virides) wieder in die
Gemeinschaft der Christen aufgenommen wurden. Daher auch der häufig für Gründonnerstag
vorkommende Name Antlaßtag (»Tag des Erlasses der
Kirchenstrafe und der Wiederaufnahme in die Kirchengemeinde«). In der katholischen Kirche findet am Gründonnerstag
noch
jetzt das Fußwaschen (s. d.) statt.