Grüneisen
,
Karl (von), Theolog, Dichter und Kunstschriftsteller, geb. zu
Stuttgart,
[* 2] Sohn des als erster
Herausgeber des »Morgenblatts« bekannten Oberregierungsrats
Karl
Christian
Heinrich Grüneisen
(gest. 1831), studierte von 1819 an
in
Tübingen,
[* 3] dann in
Berlin
[* 4] unter
Schleiermacher
Theologie, bereiste darauf
Deutschland
[* 5] und
Italien,
[* 6] wurde 1825 Hofkaplan in
Stuttgart, 1835 Hofprediger
und Oberkonsistorialrat daselbst und starb, seit 1868 in den
Ruhestand versetzt,
Schon 1823 veröffentlichte er
einen
Band
[* 7]
»Lieder«, von denen mehrere bald ins
Volk übergingen. Von seinen kunsthistorischen
Schriften,
die sich meist im Gebiet der christlichen
Kunst bewegen, sind außer mehreren »Morgenblatt«, der
»Deutschen Vierteljahrsschrift«
u. a. O. veröffentlichten
Arbeiten (Ȇber Bedeutung
¶
mehr
und Geschichte des Totentanzes«, »Der Salomonische Tempelbau«, »Über den Kunsthaß in den ersten drei Jahrhunderten der Kirche«) hervorzuheben: »Über die bildliche Darstellung der Gottheit« (Stuttg. 1828);
»Über das Sittliche der bildenden Kunst bei den Griechen« (Leipz. 1833);
»Die altgriechische Bronze [* 9] des Tuxschen Kabinetts in Tübingen« (Stuttg. 1835);
»Nikolaus Manuel; Leben und Werke eines Malers, Dichters, Kriegers, Staatsmanns und Reformators im 16. Jahrhundert« (das. 1837);
»Ulms Kunstleben im Mittelalter« (mit Ed. Mauch, Ulm [* 10] 1840).
Sein »Christliches Handbuch
in Gebeten und Liedern« (Stuttg. 1846, 7. Aufl. 1883) fand
große Verbreitung. Mit K. Schnaase und J. ^[Julius] Schnorr v. Carolsfeld war Grüneisen
Begründer und Mitherausgeber
des »Christlichen Kunstblattes« (Stuttg.,
seit 1858).