Großflosser
(Macropus Gshr., Macropodus Lac., hierzu Tafel »Großflosser«),
Fischgattung aus der Ordnung der Stachelflosser und der Familie der Labyrinthfische (Labyrinthici), vielleicht aber nur eine domestizierte Form der Gattung Polyacanthus C. V. Der Paradiesfisch (Macropus viridi auratus Lac., s. Tafel), 8-9 cm lang, gestreckt, seitlich zusammengedrückt, mit kleinen Zähnen und sehr großer Rücken-, After- und Schwanzflosse, oberseits bräunlich, unterseits graugrün mit abwechselnd gelbgrünen oder bläulichen und rötlichen Querbinden und gelb gerandetem, grünem Kiemendeckel, wird in China allgemein als Zierfisch, wie der Goldfisch, gehalten, ist aber viel dauerhafter als dieser, da er mit minder sauerstoffreichem Wasser vorlieb nimmt und selbst einige Zeit im Trocknen aushält.
Die ersten derartigen Fische kamen Anfang der 70er Jahre nach Frankreich und pflanzten sich so leicht fort, daß sie bald allgemeinere Verbreitung fanden. Sie fressen kleine Krebstiere, Wasserflöhe, Muschelkrebse, aber auch Regenwürmer, ergötzen durch ihre Liebesspiele, bei denen sich die Sättigung und Schönheit ihrer Farben erhöht, und durch die eigentümliche Brutpflege. Das Männchen schnappt Luft und stößt diese in kleinen, von einem Speichelhäutchen umgebenen Bläschen unter Wasser wieder aus, so daß sich eine ziemlich fest zusammenhängende Schicht solcher Bläschen bildet, die oft durch neue ergänzt werden.
Unter diesem Schaumnest laicht das Weibchen, und die Eier sammeln sich unmittelbar unter den Bläschen, wo sie nun von dem Männchen sorgfältig bewacht werden. Nach etwa 60 Stunden schlüpfen die Jungen aus, welche nach 5-6 Tagen den Alten ähnlich werden und nach acht Monaten erwachsen sind. Das Männchen behütet auch die Jungen und trägt entschlüpfende im Maul ins Nest zurück, nimmt aber ebensowenig wie das Weibchen Anstand, die weiter ausgebildeten Fischchen zu fressen. Die Fruchtbarkeit der Großflosser ist so bedeutend, daß ein Pärchen in einem Sommer eine Nachkommenschaft von 3000 Fischen hervorbringen kann.