Grosser
,
Anna, geborne Rilke, Pianistin, geb. zu
Melnik in
Böhmen
[* 2] von deutschen Eltern,
erhielt ihre musikalische
Ausbildung am
Leipziger
Konservatorium, genoß dann noch den
Unterricht
Liszts in
Weimar
[* 3] und verheiratete
sich hier mit dem
Maler Treuenfels, der schon nach wenigen
Jahren in
Rom,
[* 4] wohin das
Paar übergesiedelt war, starb.
Grosser
ließ sich darauf in
Berlin
[* 5] nieder, wo sie 1882 eine zweite
Ehe mit dem Schriftsteller
Julius Grosser
, Vertreter des
»New
York Herald«, schloß und bald zu den ersten Zierden der Konzertprogramme gehörte. Auch auf Kunstreisen, zuletzt
(1884-85) in
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Belgien, [* 7] erntete sie reichen Beifall. An ihrem Spiel wird neben der saubersten Ausführung in technischer Beziehung besonders das Künstlerische in der Auffassung und Gestaltung der Tonwerke und vor allem der sinnige und gemütvolle, von echter Weiblichkeit getragene Vortrag gerühmt.