Groote
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Eberhard von, Germanist, geb. zu Köln, [* 2] studierte in Heidelberg [* 3] Rechtswissenschaft, daneben Philosophie und Geschichte, machte als Adjutant des Kronprinzen von Preußen [* 4] 1814 den Feldzug in Frankreich mit und erhielt in Paris [* 5] von Blücher den Auftrag, die zahlreichen von den Franzosen in den Rheinlanden geraubten Kunstschätze (darunter die Kreuzigung Petri von Rubens und die berühmten Aachener Säulen) [* 6] aufzuspüren und zurückzuschaffen, den er mit großem Erfolg ausführte.
Nach seiner Rückkehr war er 1816-27 als Assessor bei der Regierung in Köln angestellt, war dann 1831-51 Präsident der Armeeverwaltung daselbst und entfaltete in dieser Stellung wie namentlich auch als Vorstandsmitglied des Kölner [* 7] Dombauvereins eine sehr ersprießliche Thätigkeit. Nebenbei lag er eifrig germanistischen Studien ob, gab bereits 1816 ein »Jahrbuch für Freunde altdeutscher Zeit und Kunst« heraus und veranstaltete Ausgaben (zum Teil die ersten) altdeutscher Dichter und Schriftsteller, so des »Tristan« Gottfrieds von Straßburg, [* 8] nebst der Fortsetzung des Ulrich von Türkheim (Berl. 1821),
der »Reimchronik der Stadt Köln« von Gottfried Hagen [* 9] (Köln 1834),
der »Lieder des Muskatblut« (das. 1852),
der »Reimchronik der Stadt Neuß« [* 10] von Wierstraat (das. 1855),
der »Pilgerfahrt des Ritters Arnold von Harff« (das. 1860) u. a. Er starb in Köln.
Vgl. Reifferscheid, Erinnerung an E. v. (in Picks »Monatsschrift für rheinisch-westfälische Geschichtsforschung«, Bd. 1, 1875).