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Reichsverfassung im Frankfurter Parlament machte sich zuerst dieser Gegensatz geltend. Nach Bildung des Nationalvereins (s. d.), der das kleindeutsche Progrannn zu verwirklichen suchte, versammelten sich die Großdeutschen, etwa 500, am in Frankfurt [* 3] a. M. und gründeten daselbst den Deutschen Reformverein, dessen Zweck war, die Reform der deutschen Verfassung durch Einsetzung eines Bundesdirektoriums und einer Versammlung von Delegierten der einzelnen Kammern zu fordern, auf der Grundlage der Erhaltung der vollen Integrität Deutschlands. [* 4] Dieser Verein bestand meist aus Süddeutschen, und zwar aus aristokratischen, klerikalen und demokratischen Elementen, unterstützte das österr. Reformprojekt 1863 (s. Deutschland [* 5] und Deutsches Reich, Bd. 5, S. 199) und sprach sich ebenso wie der Nationalverein in der schlesw.-holstein. Sache für das Erbrecht des Herzogs Friedrich von Augustenburg aus. Nach der Gründung des Norddeutschen Bundes (1866) agitierten die Großdeutschen für die Errichtung eines Südbundes und für engen Anschluß an Österreich. [* 6] Das J. 1870 nahm dem Programm der Großdeutschen jede polit. Bedeutung.