Grisette
(franz.), in
Frankreich ein junges Mädchen niedern
Standes, welches ohne elterliche
Aufsicht
allein wohnt und als Wäscherin, Nähterin, Putzmacherin etc. von ihrer
Hände
Arbeit lebt. Der
Name leitet sich ab von dem
Kleid aus Grisette
, einem grauen Wollenstoff, welches diese Mädchen zu tragen pflegten. Mit der Bezeichnung als Grisette
wurde
in
Paris
[* 2] der
Begriff eines nicht ganz ehrbaren Lebenswandels verbunden,
namentlich bezeichnete man als
Grisettes
du quartier latin die Geliebten der
Studenten,
Künstler etc., welche mit ihren
Liebhabern auf einige Zeit in gemeinschaftlicher
Häuslichkeit lebten.
Immer aber stand der
Begriff im
Gegensatz zur
Kokotte, der berufsmäßigen Buhlerin. Rigolette in
Sues »Geheimnissen
von
Paris« gilt als
Typus der
Pariser Grisette.
Allein die wahren Schriftsteller über die Grisette und gleichzeitig
für dieselbe sind
Paul und
Henri de
Kock. Gegenwärtig ist die typische Grisette
verschwunden.