(Weichselmarmor), ein flaseriges
Gestein, besteht aus rotbraunem oder rötlichem
Thonschiefer mit Einlagerungen
von größern, linsenförmigen, grauen oder gelblichen
Kalkmassen, welche oft
Cephalopoden (Clymenia,
Goniatiten, Orthoceras)
enthalten. Derartiger
Marmor findet sich bei Sarrancolin in den
Pyrenäen und wird zu
Bagnères de
Bigorre
zu
Ornamenten verarbeitet. Bei dem Kampaner
Marmor aus dem Kampanerthal sind die Thonschieferlager grünlich, während die
Kalknieren rot oder weiß sind. Caune bei
Narbonne liefert den Griotte
d'Italie von schön feuerroter
Farbe mit ovalen, hellern
Flocken und schwarzen Spirallinien, die von
Muscheln
[* 2] herrühren. Dahin gehören auch
Rouge sanguin und
Beau
Languedoc aus der obern
Garonne im
Hérault.
oder Griotte
marmor, ein Marmor, bei dem rotbraune oder fleischfarbige gebogene Thonschieferlagen sich wellig
zwischen linsenförmigen größern Kalkpartien von grauer oder gelblicher Farbe einherwinden, wodurch die als Flaserkalk bezeichnete
Ausbildungsweise hervorgebracht wird. Die Kalkknauern enthalten sehr oft einen Cephalopodenrest, eine
Clymenia, einen Goniatiten, auch wohl eine Orthoceras-Art, die wahrscheinlich die Ansammlung des kohlensauren Kalks innerhalb
des Schieferschlamms unterstützt haben.
Diese prächtigen zur oberdevonischen oder carbonischen Formation gehörigen Marmore werden namentlich in den Pyrenäen bei
Sarrancolin im Aurethal gebrochen und zu Bagnères-de-Bigorre verarbeitet, ebenso wie der benachbarte
Marmor aus dem Campanerthal, gleichfalls ein Flaserkalk, bei dem die Kalksteinnieren rot oder weiß und die Schieferlagen
grünlich sind. Unter Ludwig XIV. wurden die Brüche ausgebeutet, dann aufgelassen und 1845 wieder in Betrieb gesetzt. Ganz
ähnlicher Marmor findet sich auch in Asturien.