Griotte
oder Griotte
marmor, ein Marmor, bei dem rotbraune oder fleischfarbige gebogene Thonschieferlagen sich wellig
zwischen linsenförmigen größern Kalkpartien von grauer oder gelblicher
Farbe einherwinden, wodurch die als Flaserkalk bezeichnete
Ausbildungsweise hervorgebracht wird. Die Kalkknauern enthalten sehr oft einen Cephalopodenrest, eine
Clymenia, einen
Goniatiten, auch wohl eine Orthoceras-Art, die wahrscheinlich die Ansammlung des kohlensauren Kalks innerhalb
des Schieferschlamms unterstützt haben.
Diese prächtigen zur oberdevonischen oder carbonischen Formation gehörigen Marmore werden namentlich in den Pyrenäen bei Sarrancolin im Aurethal gebrochen und zu Bagnères-de-Bigorre verarbeitet, ebenso wie der benachbarte Marmor aus dem Campanerthal, gleichfalls ein Flaserkalk, bei dem die Kalksteinnieren rot oder weiß und die Schieferlagen grünlich sind. Unter Ludwig XIV. wurden die Brüche ausgebeutet, dann aufgelassen und 1845 wieder in Betrieb gesetzt. Ganz ähnlicher Marmor findet sich auch in Asturien.