Grimod
de la Reynière (spr. grimoh d'la ränjähr), mit seinem wahren Namen Alex. Balth. Laurent, franz. Schriftsteller und witziger Sonderling, geb. 1758 zu Paris, Sohn eines Generalpachters, widmete sich der Advokatur, wurde aber wegen einer sehr scharf abgefaßten Schrift verwiesen und lebte seitdem ganz der Litteratur. In den glänzenden Zirkeln seiner Eltern zeigte er sich linkisch und blöde, machte sich dabei aber keck über den Rangstolz der vornehmen Gesellschaft lustig und erfand zu diesem Behuf manchen ergötzlichen Schwank.
Zur Beförderung der Feinschmeckerei errichtete er eine Jury von Gourmands, die monatlich bei ausgewählter Tafel eine Sitzung hielt. Nach der Restauration zog er sich aufs Land zurück, wo er starb. Von seinen Werken sind zu nennen: »Réflexions philosophiques sur le plaisir, par un célibataire« (Par. 1783);
»La lorgnette philosophique« (1785, 2 Bde.);
»L'alambic littéraire« (1803, 2 Bde.);
namentlich aber seine Schriften über Gastronomie, wie der witzige »Almanach des gourmands« (1803-12, 8 Bde.),
der ihn in ganz Europa berühmt machte und unter anderm die Entscheidungen der oben genannten Jury enthielt, und das »Manuel des Amphitryons, à l'usage des nouveaux parvenus« (1808),
eine Anleitung zum Tranchieren, Mustermenüs und Anstandsregeln enthaltend.
Vgl. seine Biographie von Oetinger (»Un agathopède de l'Empire«, Brüss. 1854).