Grimisuat
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deutsch Grimseln (Kt. Wallis, Bez. Sitten). 882 m. Gem. und Pfarrdorf, am linken Ufer der Sionne, mitten auf einem fruchtbaren, wenn auch im w. Abschnitt etwas sumpfigen Plateau; am Fuss einer Anhöhe und gegenüber der Burg Tourbillon; an dem heute zu einer Fahrstrasse ausgebauten einstigen Fussweg von Sitten nach Ayent, der in der Folge auch über den Rawilpass bis zur Lenk zur Fahrstrasse umgewandelt werden soll. Das Dorf steht auf anstehendem Fels. 5 km nö. vom Bahnhof Sitten der Simplonbahn. Postablage. Gemeinde, mit den Weilern Champlan und Coméra: 89 Häuser, 608 kathol. Ew. französischer Zunge; Dorf: 60 Häuser, 407 Ew. Das Gebiet von Grimseln wird von zwei Wasserleitungen (bisses) bewässert, deren eine im obern Abschnitt der Gemeinde Ayent von der Liène oder Rière abzweigt, während die andere ihr Wasser aus der Sionne zieht, aber nur zur Zeit der Schneeschmelze in Gebrauch tritt.
Grimisuat (Bisse de) -

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Seite 42.458.Obst-, Wein-, Getreide- und Wiesenbau, Viehzucht. Das Dorf in einem Wald von Fruchtbäumen versteckt. Die dem h. Pankraz geweihte Pfarrkirche steht s. vor dem Dorf; als Pfarrhaus dient ein grosser, festungsartiger viereckiger Turm mit Giebeldach und nahe an sechs Fuss dicken Mauern. Dieser Turm wurde den Chorherren von Sitten von ihrem Dekan Aymon von Venthône 1267 als Erbe vermacht und ging im 14. Jahrhundert an das in Sitten verbürgerte Edelgeschlecht de Crista über. «In diesem Dorfe sind noch mehrere alte Steinbauten, mit ¶
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Fenstern und Türen im sog. Tudorstyl. Dazwischen, belebt durch Gärtchen, Zäune, Bäume und Bächlein, kommen wieder die gewöhnlichen
Berghäuser des mittlern Wallis,
mit steinernem Unterbau (die Türen oft mit Rundbogen versehen), auf welchem der Holzbau ruht, mit
kleinen Fenstern und weit überragendem Dache... Ueber Grimisuat
erhebt sich der Hügel Les Crêtes, welcher
eine herrliche Aussicht bietet, besonders malerisch gegen Westen. Im Vordergrund das Dorf mit Kirche und grossen Baumgruppen,
im Mittelgrund Hügel und das schöne Berggelände von Savièse, in der Ferne über dem Rhonethal im Duft verschwindende Bergreihen,
Alles in prächtigen Linien und Ueberschneidungen.» 1100: Grimisoch;
1215: Grimisols;
1224: Grimesol;
1226: Grimisuel;
1250: Grimisuech, Grimisuelz;
1285: Grimisua. Lateinisch Grimisolium.
Grab aus der ersten Eisenzeit. Vergl. Wolf, F. O. Sitten und Umgegend (Europ. Wanderbilder. 138-140).