Grimentz
(Kt. Wallis,
Bez.
Siders). 1570 m. Gem. und Dorf, im
Eifischthal über der Ausmündung des
Val de Moiry,
das ganz auf Boden der Gemeinde liegt; 13,5 km s. der Station
Siders der Simplonbahn. Gemeinde, zusammen mit dem zu ihr gehörigen
Teil des Dorfes
Vissoye: 61
Häuser, 353 kathol. Ew.; Dorf: 40
Häuser, 241 Ew.
Kapelle und Kaplan. Kirchgemeinde
Vissoye. Ein
Gasthof. Exkursionszentrum für das
Val de Moiry, den Uebergang über den
Col de Torrent etc. Die Bürgergemeinde
ist reich an Gemeindegut; sie besitzt in
Siders
Rebberge, sowie in Grimentz
und
Vissoye Keller, wo der Wein eingelagert wird,
um dann nach und nach bei feierlichen und festlichen Anlässen ausgeschenkt zu werden.
Das Dorf Grimentz
ist eines der malerischsten Bergnester des Wallis.
Wie alle Anniviarden pflegen auch die Bewohner
von Grimentz
während der Arbeiten in den
Rebbergen für drei Monate im Jahr mit Kind und Kegel nach
Siders zu ziehen. Einen
Begriff von der Stärke der althergebrachten Ueberlieferungen der Bewohner des
Eifischthales gibt der Umstand, dass die
Verfassung den drei Gemeinden
Ayer, Grimentz
und
Saint Jean es ausnahmsweise erlaubt, zusammen nur einen Friedensrichter zu
haben, der der Reihe nach aus den
Bürgern jeder dieser Gemeinden gewählt wird.
Nahe dem Dorf mächtige Felsblöcke und sehr bemerkenswerte Schalensteine. Bei Grimentz
liegen die
Minen von Béccolion (Kupfer,
Silber und Wismut), deren wenig mächtige Erzgänge zu wiederholten Malen abgebaut worden sind. Seit 1891 hat
eine französische Gesellschaft den Betrieb neuerdings aufgenommen. Das Dorf stand vor dem 13. Jahrhundert an einer andern
Stelle und wurde in der Folge durch einen
Bergsturz zerstört. 1100: Grimiens; 1243: Grimesi; 1250: Grimenchy.