Grigorówitsch
,
Dmitrij Wasiljewitsch, russ. Schriftsteller, geb. 1820, der Sohn eines Edelmanns aus dem Gouvernement Rjäsan, erhielt seine Erziehung in einer Privatpension zu Moskau [* 3] und kam dann in die Petersburger Ingenieurschule, die er jedoch, ohne den Kursus vollendet zu haben, 1846 verließ, um sich der künstlerischen Laufbahn zu widmen. Er trat in die Akademie der Künste ein, wo er eine Zeitlang Schüler des bekannten russischen Malers Brüllow war, betrieb aber gleichzeitig auch ästhetisch-litterarische Studien.
Seine litterarische Laufbahn begann er mit der
Erzählung »Das Dorf«, die von dem bedeutendsten russischen
Kritiker,
Belinskij,
mit großem Beifall begrüßt wurde; später folgten die
Erzählungen: »Ein verfehltes
Leben« (in welcher Grigorówitsch
seine eignen Jugendschicksale
erzählte),
»Anton Goremyka«, »Die
Fischer«, »Die Proletarier«, »Die
Übergesiedelten« (deutsch,
Wien
[* 4] 1859) und endlich »Zwei
Generale«, die letzte, 1863 erschienene
Erzählung von Grigorówitsch
, der nun
der Litteratur entsagte und sich ganz der bildenden
Kunst widmete.
Großes
Verdienst hat sich in der spätern Zeit um die
Petersburger
Gesellschaft zur
Förderung der
Künstler erworben, in welcher er als
Sekretär
[* 5] eine rastlose Thätigkeit
entfaltete. Grigorówitsch
ist ein ästhetisch gut durchgebildetes
Talent; seine
Farben sind warm und lebendig, seine
Zeichnung ist naturgetreu,
wenn auch der
Stoff meist etwas idealisiert erscheint.