Griffe
zur Handhabung der
Waffen
[* 3] sind nicht nur ein
Mittel zur
Erziehung der
Truppen in disziplinarer Hinsicht, sie dienen
auch wesentlich zur
Erhaltung der taktischen
Ordnung; in diesem
Sinn wurde schon von den Griechen und
Römern der
Waffengebrauch geübt. Im
Mittelalter blieb das
Lehren
[* 4] der Griffe
den zünftigen Lehrmeistern überlassen,
Moritz von
Oranien war
der erste
Kriegsherr, der Ende des 16. Jahrh. hierfür eine Vorschrift gab, die bereits die einzelnen
in
Tempos teilte.
Die Griffe
erreichten ihren höchsten
Grad der
Ausbildung im vorigen
Jahrhundert, weil sie ein wesentliches
Hilfsmittel der
Lineartaktik waren; 16 Griffe
gehörten allein zum
Laden des
Gewehrs, zu welchen noch die beim
Exerzieren und der
Parade hinzukamen.
Ihre Ausführung geschah nach dem vor die
Fronte getretenen
Flügelmann; erst die
Franzosen haben
Kommandos
für dieselben eingeführt. Diese
Ausartung der Griffe
wurde durch die nach und nach seit Ende vorigen
Jahrhunderts
immer mehr zur Geltung gekommene Fechtweise in zerstreuter
Ordnung vermindert. Die Neuzeit legt auf die Vereinfachung der
Griffe
großen Wert, und der Waffentechnik ist es gelungen, in den
Repetiergewehren die Ladegriffe
auf zwei zu beschränken und
hiermit die Feuerthätigkeit, auf die es im
Kampf ankommt, entsprechend zu steigern.