heißt das zu kleinen
Körnern zermahlene, durch
Beuteln von der Kleie sowie von den staubförmigen
Teilen (Mehl)
[* 2] gereinigte Getreide,
[* 3] welches entweder direkt zu
Speisen verwendet, oder (bei dem als Hochmüllerei oder
Griesmüllerei bezeichneten Mahlverfahren, s. Mehlfabrikation) durch weiteres Vermahlen in feines
Mehl umgewandelt wird.
Man bereitet Gries hauptsächlich aus Weizen und Gerste,
[* 4] aber auch aus Hafer,
[* 5] wie in
Schottland, sowie
aus
Buchweizen,
Mais und
Reis.
Dorf in der österr. Bezirkshauptmannschaft und dem Gerichtsbezirk
Bozen
[* 7] in
Tirol,
[* 8] westlich bei
Bozen, von dem
es durch die Talfer getrennt wird, in 275 m Höhe, hat (1890) 3213 E., Post,
Telegraph,
[* 9] zwei
Kirchen, die got.
Pfarrkirche und
die Stiftskirche, und ein Benediktinerkloster, zahlreiche Hotels und Pensionen und ist in neuerer Zeit
infolge seiner geschützten
Lage am Fuße des Guntschnabergs, der milden Luft und Klarheit des Himmels als Kurort sehr besucht
(1889: 1573 Kurgäste). Gries ist nach dem
System des Professor Oertel in
München
[* 10] auch als «Terrain-Kurort» eingerichtet. –
Vgl. Folwarczny, Der klimatische Kurort Gries bei
Bozen (in der «Vierteljahrsschrift für Klimatologie»,
1876, Ⅰ, S. 292);
Amthor,Bozen-Gries und Umgebung (3. Aufl., Gera
[* 11] 1884);
Navrátil,Gries als klimatischer Kurort (2. Aufl.,
Wien.1887);
Höffinger, Gries bei
Bozen als klimatischer Kurort (2. Aufl., Innsbr. 1887);
Joh. Diederich, Übersetzer, geb. in
Hamburg,
[* 12] studierte seit 1795 in
Jena
[* 13] die
Rechte. Der Beifall, den einige seiner Lieder bei A. W. von Schlegel fanden, ermunterte
ihn zu größern Versuchen. Seinen «Phaëton» nahm
Schiller in den «Musenalmanach» von 1798 auf. Nachdem Gries den
Sommer 1798 in
Dresden
[* 14] verlebt, kehrte er in
Begleitung Schellings nach
Jena zurück und setzte dann ein
Jahr lang in Göttingen
[* 15] seine Rechtsstudien fort. Nach kurzem Aufenthalt in Wetzlar
[* 16] kehrte er nach
Jena zurück, ging 1806 nach
Heidelberg,
[* 17] im Herbst 1808 wieder nach
Jena, lebte 1824‒27 in
Stuttgart,
[* 18] dann wieder in
Jena, bis er im Herbst 1837 in seine
Vaterstadt übersiedelte, wo er starb. Gries gehört zu unsern bedeutendsten Übersetzern.
Er übertrug
Tassos «Befreites
Jerusalem»
[* 19] (4 Bde.,
Jena 1800‒3; 14. Aufl., 2 Bde.,
Berl. 1880),