Gries
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Mühlenprodukt, s. Grieß. ^[= ein Mühlenprodukt, feiner als die feinsten Graupen, aber viel gröber als Mehl, wird bei der ...]
Gries
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Gries,
Mühlenprodukt, s. Grieß. ^[= ein Mühlenprodukt, feiner als die feinsten Graupen, aber viel gröber als Mehl, wird bei der ...]
Gries,
ein schweizer. Hochgebirgspaß (2448 m), der, einen
Ausläufer der St. Gotthardgruppe überschreitend, das Oberwalliser
Eginenthal mit dem italienischen Formazzathal, also das Gebiet des
Genfer
Sees mit demjenigen des
Lago Maggiore, verbindet.
Die
Route von Obergestelen (1339 m) bis An der
Matten (1242 m) nimmt elf
Stunden in Anspruch. Oberhalb des
Wasserfalls bei der Hundschürpfe, hinten im Eginenthal, teilen sich die Wege über die
Nufenen und den Gries.
Der letztere führt
über den bei gutem
Wetter
[* 3] ungefährlichen Gries
gletscher, dann von der Paßhöhe steil abwärts nach Bettelmatten und weiter
zum Tosafall, wo der 25 m breite
Fluß in drei
Sprüngen über eine schiefe, 120 m hohe Felswand donnernd
hinunterstürzt. Bis zur Schlucht von Foppiano ist die
Bevölkerung
[* 4] deutsch; dann beginnen die
italienische Sprache und das
italienische
Klima
[* 5] und damit die zweite Thalstufe,
Valle d'Antigorio.
Gries,
klimatischer Kurort in Tirol, [* 6] Bezirkshauptmannschaft Bozen, [* 7] von dieser Stadt durch den Talferbach getrennt, 260 m ü. M., hat ein Benediktinerstift mit schöner Kirche, mehrere Villen, Kurhotels und mit der Landgemeinde (1880) 2795 Einw. Die Lage des Ortes ist gegen N. durch eine Bergkette geschützt;
die mittlere Temperatur beträgt 13,5° C., weshalb er besonders von Brustleidenden zum Winteraufenthalt gewählt wird (jährlich ca. 370 Kurgäste).
Vgl. Amthor,
Bozen, Gries
und Umgebung
(3. Aufl.,
Gera
[* 8] 1884);
Gries,
Johann Dietrich, verdienstvoller Übersetzer, geb. zu Hamburg, [* 9] bildete sich auf dem Johanneum daselbst, wurde aber gegen seine Neigung im 17. Jahr für den Kaufmannsstand bestimmt und durfte erst 1795 die Universität Jena [* 10] beziehen, um die Rechte zu studieren. Hier lieferte er zu Schillers »Musenalmanach« und zu Wielands »Neuem deutschen Merkur« [* 11] mehrere mit Beifall aufgenommene Beiträge. Nachdem er den Sommer 1798 in Dresden [* 12] verlebt, kehrte er in Schillings Begleitung nach Jena zurück, setzte dann in Göttingen [* 13] ein Jahr ¶
lang seine Rechtsstudien fort und begab sich 1800 wieder nach Jena, wo er von nun an ganz seinen Neigungen lebte. Später siedelte er nach Weimar, [* 15] dann nach Hamburg über, wo er starb. Seine poetischen Übertragungen zeichnen sich durch Reinheit und Gewandtheit der Sprache [* 16] und glückliches Treffen des originalen Tons aus;
so namentlich Tassos »Befreites Jerusalem« [* 17] (Jena 1800-1803, 2 Bde.; 14. Aufl., Berl. 1880);
Ariosts »Rasender Roland« (Jena 1804-1808, 4 Bde.; 4. Aufl., das. 1851; im Auszug, Leipz. 1882);
Calderons Schauspiele (Berl. 1815-26, 7 Bde.; 3. Aufl., das. 1862, 9 Bde.);
Bojardos »Verliebter Roland« (Stuttg. 1835-37, 3 Bde.) u. a. Seine eignen Gedichte und kleinern Übersetzungen erschienen in 2 Bändchen (Stuttg. 1829, 2. Aufl. 1859).