Greuze
(spr. gröhs'), Jean Baptiste, franz. Genremaler, geb. zu Tournus (Depart. Saône-et-Loire), erhielt den ersten Unterricht von dem Lyoner Maler Gromdon und besuchte dann die Akademie in Paris. [* 3] Seine ersten Bilder: Bibelvorlesung des Hausvaters (Dresdener Galerie), Der getäuschte Blinde (1755), fanden allgemeinen Beifall. 1756 weilte er in Italien, [* 4] wo seine Kunst eine neue Richtung bekam;
nach
Paris zurückgekehrt, wurde er 1769 mit dem
Gemälde:
Kaiser Severus seinen Sohn
Caracalla wegen des gegen ihn in den Engpässen
Schottlands geplanten
Attentats zur Rechenschaft ziehend (im Louvre), in die
Akademie aufgenommen. Greuze
starb zu
Paris. Er malte im
Sinne
Diderots, der ihn hoch feierte, Vorgänge aus dem Leben des franz.
Bürgerlichen Mittelstandes in empfindsamer
Auffassung und
mit lehrhafter
Absicht;
dazu kommen noch eine Anzahl Bildnisse naiver und anmutiger junger Mädchen (eins der anziehendsten im Berliner [* 5] Museum).
Von seinen Genrebildern besitzt das Louvre in Paris: Verlobung auf dem Dorfe (1761), Der Fluch des Vaters, Rückkehr des reuigen Sohnes, Der zerbrochene Krug (s. Tafel: Französische Kunst V, [* 1] Fig. 8, Bd. 7, S.154);
das Museum in Montpellier: [* 6] ¶