Titel
Grenoble
[* 1] (spr. -nóbl).
1)
Arrondissement des franz. Depart. Isère, hat 4106,40
qkm, (1891) 229103 E., 213 Gemeinden und zerfällt in die 20 Kantone
Allevard (216,34 qkm, 7512 E.), Le
[* 2]
Bourg-d’Oisans (815,62
qkm, 12926 E.), Clelles (190,24 qkm, 3374 E.), Corps (122,66 qkm, 4620 E.), Domène (176,48 qkm, 9797 E.), Goncelin (133,08
qkm, 10111 E.), Grenoble-Est
(103,61 qkm, 28268 E.), Grenoble-Nord (81,52 qkm, 25171 E.), Grenoble-Sud (45,12 qkm, 26049 E.),
Mens (261,44 qkm, 5735 E.), Monestier-de-Clermont (218,33 qkm, 3633 E.), La Mure (180,92 qkm, 12694 E.), St. Laurent-du-Pont
(245,69 qkm, 9274
E.), Sassenage (101,83 qkm, 6340 E.), Le Touvet (157,77 qkm, 10335 E.), Valbonnais
(365,56 qkm, 4874 E.), Vif (133,86 qkm, 8664 E.), Villard-de-Lans (233,09 qkm, 5062 E.), Vizille (171,43 qkm, 13198 E.),
Voiron (151,81 qkm, 21466 E.). – 2) Hauptstadt des
Arrondissements Grenoble
des Depart. Isère und des Dauphiné, liegt an der
Isère in 214 m Höhe, unfern der Mündung des Drac, im großartigen Alpenthale Grésivaudan, von hohen
Bergen
[* 3] umschlossen, an den Linien
Lyon-Grenoble (121 km),
Valence-Grenoble-Chambéry, Grenoble
-Marseille der Mittelmeerbahn. Grenoble ist Sitz eines
Bischofs, eines
Appellhofs, Gerichts erster Instanz und Assisenhofs,
Handels- und Friedensgerichts, des Kommandos des 14.
Armeekorps,
der 27. Infanteriedivision, der 53. Infanterie- und 14. Artilleriebrigade, hat (1891) 46024, als Gemeinde 60439 E.,
in Garnison das 140. Infanterie-, 2. Feldartillerie-, 4. Genieregiment (7., 8., 13., 14. und 15.
Bataillon), das 12. Festungsartillerie-,
das 14., 28., 30. und einen
Teil des 12. Jägerbataillons.
Der Hauptteil der Stadt, auf dem linken Ufer, besitzt im ältern Viertel enge Gassen und wenig schöne Bauwerke; ein prächtiger Stadtteil ist am Bahnhof erstanden. Rechts von der überbrückten Isère erhebt sich der Mont-Rochais (1057 m), an dessen Fuß sich eine Reihe Quais hinziehen. Zahlreich sind die Plätze, wie Place Grenette mit Fontäne,St. André mit Bayarddenkmal und dem schönen Justizpalast, der Jardin de Ville, der Konstitutionsplatz mit der modernen Präfektur, der Artillerieschule, der Kommandantur und dem Museum und der Platz Vaucanson mit der Bronzestatue des gleichnamigen Mechanikers und der Hauptpost.
Die
Kathedrale mit modernem roman.
Portal und einem
Tabernakel aus
Stein (14 m) stammt aus dem 14. bis 16. Jahrh. Sehr alt ist
die St. Laurentkirche mit
Krypta aus dem 6. Jahrh. Den
Fluß begleiten neue Quaianlagen; die
Brücken
[* 4] (zwei
Stein-, eine
Hängebrücke) gewähren eine herrliche Aussicht in die
Berge bis zum Montblanc. In der Nähe das Kartäuserkloster
La
Chartreuse (s. d.). Grenoble
ist Festung
[* 5] ersten Ranges, ist von einer
jetzt bedeutend erweiterten
Enceinte und von vorgeschobenen
Forts umgeben.
Im N. auf dem Hügel liegen
Fort Rabot und
Bastille, weiter entfernt St.
Eynard und Bourcet, im
SW.
Fort
Murier, im S. Des Quatre
Seigneurs und Montavie. An Unterrichtsanstalten besitzt Grenoble
eine
Akademie mit jurist., mathem.-naturwissenschaftlicher und
philos.
Fakultät (501 Studierende), eine Vorbereitungsschule für
Mediziner, Lyceum, Lehrerseminar, eine
Artillerieschule mit Luftschifferabteilung, ein bischöfl. Seminar,
Taubstummenanstalt, Zeichen- und
Bauschule, einen botan.
Garten
[* 6] (am Boulevard des
Alpes), eine
Bibliothek (170000
Bände, 7307 kostbare Manuskripte) und ein großes Museum mit vielen
wertvollen Gemälden und
Skulpturen.
Außerdem bestehen
Gewerbe- und Handelskammer, zahlreiche Gesellschaften für
Musik, Kunst und Wissenschaft,
Statistik und
Landwirtschaft.
Grenoble
besitzt ein
Theater
[* 7] und 5
Zeitungen, ein Irrenhaus, mehrere Hospitäler und ein Waisenhaus. hat ausgebreitete
Lederhandschuhfabrikation, die in der Stadt etwa 6000, in der nähern Umgebung etwa 25000
Personen beschäftigt. In Zusammenhang
damit stehen Gerberei, Färberei und chem.
Industrie. Wichtig
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