Grengiols
Grenier - Grépillon

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Seite 42.453.(Kt. Wallis, Bez. Oestlich Raron). 1005 m. Gem. und Pfarrdorf, im Goms, auf einer Terrasse links über der tiefen, von der Rhone durch den Deischberg geschnittenen Schlucht und über der Mündung der Binna ¶
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in die Rhone. Gemeinde ziemlich ausgedehnt; zieht sich jenseits der mit dem Dorf Grengiols
und den Weilern Zen Häuser, Hockmatt,
Im Viertel und Bächernhäuser bestandenen Wiesenterrassen am Fuss des Breithorns bis ins Längthal und Saflischthal und an den
Hängen des Gibelhorns, der Punta Mottiscia und des Helsenhorns hinauf, wo sie schöne Sommerweiden besitzt.
Gemeinde: 89 Häuser, 555 kathol. Ew.; Dorf: 30 Häuser, 209 Ew. Bei der Brücke im Kupferboden Postablage;
Postwagen über die Furka (Brig-Göschenen).
1052: Grancirolis; 1290: Graniols; 1334: Granyreylz. Bildete im Mittelalter ein Majorat, das Bischof
Aimon de La Tour 1325 von Johann In der Bachen erworben und dem aus Granges stammenden Perrod de Morestel
verliehen hatte. Dieser verkaufte es 1333 wieder um den Preis von 50 Pfund Geldes von St. Maurice samt einem ungarischen Rassenpferd.
Nachdem die neuen Besitzer, die Herren von Buos, nur einen schwachsinnigen Erben hinterlassen, wurde Grengiols
1374 mit dem
Majorat Mörel vereinigt, bei dem es bis 1441 verblieb, in welchem Jahre sich die Gemeinden des Goms frei
kauften.
Die Verkäufer verlangten von den Gemeinden blos die weitere Bezahlung des bis anhin für die bischöfliche Tafel geforderten
Tributes. Die Majoratsherren wurden von nun an alle zwei Jahre neu gewählt. Grengiols
, dessen Kirche an
der Stelle der einstigen Burg steht, bildet seit 1634 eine eigene Kirchgemeinde, die auch noch die am jenseitigen Ufer liegende
Zivilgemeinde Martisberg umfasst. Die 1799 über den Nufenen ins Ober Wallis
eingefallenen Oesterreicher legten vor ihrem Rückzug
vor den Truppen des Direktoriums das Dorf Grengiols
in Asche, worauf es in Holz neu aufgebaut wurde. In
der Gemeinde Grengiols
, die den Eingang in das mineral- und erzreiche Binnenthal zu einem Teil umfasst, hat man Ueberreste
von einstigen Silber- und Kupferbergwerken gefunden; über dem Dorf Funde von römischen Münzen.