Greiz
,
[* 1]
Haupt- und Residenzstadt des
Fürstentums
Reuß
[* 2] ältere
Linie, 285 m ü. M., im freundlichen
Thal
[* 3] der
Weißen
Elster,
[* 4] Knotenpunkt der
Linien
Greiz-Neumark und Wolfsgefärth-Weischlitz der
Sächsischen Staatsbahn, hat ein fürstliches Residenzschloß,
ein altes, hoch über der Stadt gelegenes Bergschloß, ein Sommerpalais mit großem englischen
Garten,
[* 5] eine
Pfarrkirche (von 1225), bedeutende Kammgarnwarenfabrikation
(Kaschmir,
[* 6]
Merino, Konfektionsstoffe etc., 7491 mechanische
Webstühle
[* 7] in 14 größern und mehreren kleinern
Fabriken, jährlicher
Umsatz etwa 60 Mill. Mk.), Dampffärberei und Appreturanstalten
und (1885) 17,288 meist evang. Einwohner. hat ein
Gymnasium mit
Realprogymnasium, ein
Lehrerseminar und ist Sitz der fürstlichen
Regierung, eines Landratsamtes, eines
Landgerichts (für die drei
Amtsgerichte zu
Burgk, Greiz
und
Zeulenroda),
einer
Handelskammer und einer Reichsbanknebenstelle. - Greiz
, ehemals Grewcz, ist wahrscheinlich slawischen Ursprungs.
Schon im 12. Jahrh. regierten daselbst
Vögte von Greiz
, von denen die Stadt zunächst an
Gera,
[* 8] dann an die jüngere
Linie des
Hauses
Plauen
[* 9] kam. Ein großer
Brand legte Greiz
1802 fast ganz in
Asche.
Vgl.
Wilke, Greiz
und seine Umgebung (Greiz
1875);
Meyner, Vogtländische Wanderungen (2. Aufl., Plauen 1881).