Greisen
,
ein körniges graues Gestein (daher der alte bergmännische
Name), bestehend aus hellgrauem Quarz und grauem,
gelblichem, auch ölgrünem
Glimmer, der meist etwas
Lithion enthält; die groben Quarzkörner walten durchweg beträchtlich
über die Glimmerblätter vor. Gewöhnlich steht der Greisen
mit Granit in Zusammenhang und muß
als ein auf eigentümliche
Weise veränderter Granit angesehen werden; der Umwandlungsprozeß bestand einesteils in einem
Ersatz des granitischen Feldspats durch Quarz, andererseits lokal auch in einer auf Kosten ebenfalls des Feldspats und weiterhin
des
Glimmers im Granit erfolgten Neubildung von Zinnstein,
[* 2]
Turmalin,
Topas,
[* 3] Flußspat,
[* 4]
Lithionglimmer, die
alle als accessorische Gemengteile mehrfach in dem Greisen
vorkommen.
Die Natur dieser letztern
Mineralien
[* 5] macht es höchstwahrscheinlich, daß durch fluor- und
borsiliciumhaltige Exhalationen
der Granit in Greisen
umgewandelt und mit jenem Mineralgehalt versehen wurde. An den verschiedenen Orten, wo Greisen auftritt,
sind gewöhnlich Zinnerzlagerstätten unmittelbar mit ihm verknüpft, z. B. zu Zinnwald im
Erzgebirge, in der Nähe von Geyer in
Sachsen,
[* 6] von
Schlaggenwald in
Böhmen,
[* 7] in
Cornwall, auf der ostind. Zinninsel
Banka.