Stadt in der oberösterreich. Bezirkshauptmannschaft
Perg, an der
Donau, mit (1880) 1391 Einw.,
Holz- und
Getreidehandel,
ist Sitz eines Bezirksgerichts und wegen seiner angenehmen
Lage beliebter Sommeraufenthalt. Oberhalb der
Stadt das stattliche
SchloßGreinburg; unterhalb bildet die
Donau den ehedem gefährlichen
Strudel und
Wirbel. Nach Grein benannt
ist der
Greinerwald, ein
Ausläufer des
Böhmerwaldes, welcher (950-1250 m hoch) in
Stufen mit tief eingeschnittenen
Thälern
zur
Donau abfällt. Nördlich von Grein liegt die Kaltwasserheilanstalt
Kreuzen, westlich über einer Waldschlucht
die schöne
BurgClam
(Klamm).
Michael,
Germanist, geb. zu Willingshausen in
Hessen,
[* 2] studierte zu
Marburg
[* 3] und
Jena
[* 4]
Mathematik und
Naturwissenschaften,
wandte sich später der Germanistik zu und habilitierte sich 1862 in
Marburg. Zwei Jahre später wurde er zum
Sekretär
[* 5] und 1865 zum
Archivar am kurfürstlichen
Haus- und Staatsarchiv zu
Kassel
[* 6] ernannt, siedelte bei dessen Verlegung 1870 mit diesem wieder
nach
Marburg über, wurde hier 1873
Professor und starb in
Hannover,
[* 7] wohin er 1876 versetzt war. Greins Forschungen
bewegen sich meist auf dem Gebiet der angelsächsischen
Sprache
[* 8] und Litteratur. Seine Hauptwerke sind:
»Bibliothek der angelsächsischen
Poesie in kritisch bearbeiteten
Texten, mit
Glossar«
(Götting. 1857-64, 4 Bde.);
Diese beiden Gipfel sind schöne Felsspitzen, die von
Truns aus sichtbar und besser bekannt sind als der Piz Grein. Dieser hat eine mehr abgerundete Gestalt und fällt nur
nach N. mit einer kleinen Felswand ab. 7-8 Stunden sö. über Surrhein.
Stadt in der österr. Bezirkshauptmannschaft Perg in Oberösterreich, links an der Donau (218 m), Station der
Donaudampfschiffe, hat (1890) 1125, als Gemeinde 1330 E., Post, Bezirksgericht (299,24 qkm, 10 Gemeinden, 106 Ortschaften, 15 467 kath.
deutsche E.), ein Schloß, an Stelle der alten Greinburg im 16. Jahrh. von den Herren von Meggau erbaut, seit 1823 im
Besitz des Herzogs von Sachsen-Coburg. Auf der Höhe (468 m), eine Stunde nördlich von Grein, das Kaltwasserbad Kreuzen (s. d.).
Unterhalb Grein sind zwei Stromschnellen, der Strudel (250 m lang, 9-13 m breit) und Wirbel, durch 1853-66
beendete Sprengungen teilweise beseitigt und jetzt für die Schiffahrt ganz gefahrlos. Westlich
von Grein beim Dorfe
Klam (770 E.) auf einer steilen Anhöhe über dem Klambach das Schloß Clam des Grafen Clam-Martinicz, mit gewaltigem Wartturm
und prächtigem Ahnensaal. Grein wurde von KaiserFriedrich III. 1491 zur Stadt erhoben.
Michael, Germanist, geb. in Willingshausen bei Ziegenhain, studierte in Marburg und Jena Naturwissenschaften
und Germanistik, wurde 1862 Privatdocent in Marburg, 1865 Archivar am kurfürstl. Archiv in Cassel, 1870 in Marburg, 1873 daselbst
außerord. Professor. Er starb in Hannover. Sein Hauptwerk, die «Bibliothek der angelsächs.
Poesie» (4 Bde., Gött.
1857-64; neu hg. von Wülker, 2 Bde.,Cass. 1881-88),
der eine «Bibliothek der angelsächs. Prosa» (Bd.
1, Gött. 1872; fortgesetzt von Wülker, Bd.
3,Cass. 1889) und eine stabreimende Übersetzung der «Dichtungen der Angelsachsen» (2 Bde., Gött.
1857-59) folgte, ist eine vortreffliche, durch ihr wertvolles Wörterbuch noch heute unentbehrliche Sammlung
der angelsächs. Dichtungen.