Gregoras
,
Nikephoros, byzantin. Geschichtschreiber, geb. 1295 zu Herakleia in Pontus, lebte seit 1322 am Hof [* 3] des Kaisers Andronikos, der ihn in diplomatischen Geschäften verwendete, und lehrte nach kurzer Verbannung zu Konstantinopel [* 4] Chronologie und Astronomie, [* 5] nahm an den durch Palamas (s. d.) hervorgerufenen Unruhen als Gegner der Palamiten lebhaften Anteil, wurde von dem Patriarchen Kallistos 1351-54 wegen ketzerischer Lehren [* 6] in ein Kloster eingeschlossen und starb 1360. Sein berühmtestes Werk ist die »Römische [* 7] Geschichte«, eine Geschichte des byzantinischen Reichs in 38 Büchern, von 1204 bis 1359, parteiisch und in affektiertem Stil geschrieben.
Die ersten 11
Bücher sind herausgegeben in
Wolfs
»Historiae byzantinae scriptores, III« (Basel
[* 8] 1562 u. öfter), 24
Bücher von Boivin
(griech. u. lat., Par.
1702, 2 Bde.; Vened. 1729).
Alle 38
Bücher enthält die
Ausgabe von Schopen
u. I.
^[Immanuel]
Bekker
(Bonn
[* 9] 1829-55, 3 Bde.). Die ersten 11
Bücher wurden von
Dolce ins
Italienische und von
Cousin ins
Französische übersetzt. Außerdem
hat man von Gregoras
theologische Streitschriften, philosophische Abhandlungen, astronomische
Schriften,
Briefe (worunter 6 hrsg.
von Mustoxydi, Vened. 1817; 11 in
Boissonades »Anecd. graec.«, Bd.
3), grammatische
Schriften etc.