Gravieren
(v. lat. gravāre), beschweren, drücken, belasten, zur Last fallen;
Gravantia, beschwerende, verschlimmernde (gravierende
) Umstände;
Gravation, Beschwerung, Belastung.
Gravieren
262 Wörter, 2'035 Zeichen
Gravieren
(v. lat. gravāre), beschweren, drücken, belasten, zur Last fallen;
Gravantia, beschwerende, verschlimmernde (gravierende
) Umstände;
Gravation, Beschwerung, Belastung.
Gravieren
(franz. graver, v. deutschen »graben«),
das Verfahren, durch welches man auf metallenen und andern Flächen Schriftzüge oder Zeichnungen bald erhaben, bald vertieft anbringt, um sie entweder als Bezeichnung oder Verzierung, oder zum Abdruck mit Farbe, oder zum Abdruck in weichern Massen, wohl auch zu Abgüssen zu gebrauchen. Hauptsache ist dabei das Einritzen der Platte mit einer Spitze und das Herausschneiden von kleinern oder größern Teilen (Spänen) vermittelst schneidender Instrumente (Grabstichel), während das Eindrücken oder Einschlagen von Vertiefungen mittels Bunzen, die Anwendung von Meißeln statt der Grabstichel sowie die Benutzung der Feile [* 3] zwar nur als Nebenmittel dienen, indessen ebenfalls von Wichtigkeit sind.
Die Gravierkunst im ausgedehnten
Sinn umfaßt viele
Zweige, wie das Steinschneiden, die
Stempelschneidekunst, das Schriftschneiden,
das Siegelstechen, das Formschneiden oder Formstechen, die
Holzschneidekunst, die
Kupferstecherkunst, die
Radierung, den Notenstich,
den Steinstich. Gravieren
nennt man auch das Einschleifen von
Ornamenten in Glasgefäße und -Geräte. Das Gravieren
ist
meist reine
Handarbeit, doch werden oft auch
Maschinen (Graviermaschinen) angewendet, um
Linien in
Metall zu reißen, insbesondere
Parallellinien, deren richtige und gleiche
Entfernung und
Stärke
[* 4] aus freier
Hand
[* 5] mittels des
Grabstichels oder der
Radiernadel
nicht zu erreichen wäre. Hierher gehören auch die
Teilmaschinen, womit
Einteilungen von
Kreisen und geraden
Linien auf
Metall gezeichnet werden, sowie die Guillochiermaschinen.
Ferner sind hierher zu zählen die Liniier- oder Schraffiermaschinen,
womit durch Einreißen der
Linien teils in das blanke
Kupfer,
[* 6] teils in den auf der
Platte befindlichen
Ätzgrund in Kupferstichen
die verschiedenartigsten Schraffierungen erzeugt werden.