Titel
Grassi
,
1) Giuseppe, ital.
Maler, geboren 1768 zu
Wien,
[* 2] bildete sich auf der
Wiener
Akademie und hielt sich dann längere
Zeit in
Warschau
[* 3] auf. Im J. 1799 ward er als
Professor der
Akademie zu
Dresden
[* 4] angestellt und trat hier in
Verbindung mit dem
Herzog
August von
Sachsen-Gotha, dessen phantastische Werke er illustrierte. Im J. 1816 seiner Professur
in
Dresden enthoben, ging er als Studiendirektor der in
Italien
[* 5] studierenden
Sachsen
[* 6] nach
Rom,
[* 7] leistete aber dort wenig und kehrte 1821 nach
Dresden zurück, wo er starb. Grassi
fesselt durch die
Grazie, die er namentlich Frauenbildnissen
zu verleihen wußte, sowie durch die Natürlichkeit, welche in seinen Bildern herrscht, und durch die
Frische und Zartheit
des
Kolorits.
2) Angela, span. Dichterin, geb. zu Crema in Italien, siedelte mit ihren Eltern nach Barcelona [* 8] über, wußte trotz einer bigotten Erziehung ihren poetischen Neigungen zu folgen und brachte schon in ihrem 15. Jahr unter großem Beifall ein fünfaktiges Drama: »Crimen y explacion«, auf die Bühne. Sie siedelte 1865 mit ihrer Familie nach Madrid [* 9] über und hat sich seitdem der Novellistik gewidmet. Ihre Werke, die meist auf einer gesunden Moral basieren, haben viel Erfolg gehabt.
Ihre Novellen: »Riquezas del alma« und »La gota de Agua« erhielten den Ehrenpreis der spanischen Akademie und ihr Buch: »Palmas y laureles« einen gleichen Preis in Caracas. Zu den bekanntesten ihrer vielgelesenen Bücher gehören: »El hijo«, »Los que no siembran no cojen«, »El copo de nieve«, »El capital de la virdud«, »El balsamo de las penas«, »El primer año de matrimonio«, »Cuentes pintorescos« und »Marina«. Auch redigiert die Dichterin seit 1868 die Zeitschrift »Correo de la moda«.