Graptolithen
(griech.), Familie ausgestorbener Tiere aus dem obern Silur. Es sind langgestreckte, mehr oder weniger zusammengedrückte Körper, die bald auf einer (Monograpsus), bald auf beiden Seiten (Diplograpsus) zahnförmig vorspringende Kapseln [* 2] besitzen, welche durch einen gemeinsamen Längskanal miteinander in Verbindung stehen. Man stellte sie früher zu den Pflanzen, den Rhizopoden, den Medusen, ja sogar zu den Tintenfischen, rechnet sie aber jetzt meist entweder zu den Korallpolypen [* 3] oder zu den Hydromedusen. [* 4] Im ersten Fall wären sie in der Nähe der Pennatuliden (Seefedern), im letztern in derjenigen der Sertularien unterzubringen.
Gefunden sind sie bisher in
Skandinavien, den russischen
Ostseeprovinzen, im
Ural,
Riesengebirge, in
Böhmen,
[* 5] im
Erzgebirge,
Vogtland,
Thüringer Wald,
Harz, in der
Bretagne, in Westengland,
Schottland,
Irland,
Portugal,
[* 6]
Spanien,
Nord- und
Südamerika
[* 7] etc. Es gibt ganze
Schichten
Kalke, besonders aber
Thonschiefer, die von ihnen erfüllt sind (Graptolith
enschiefer, s.
Silurische Formation).
[* 8] Monographische Bearbeitungen rühren von
Barrande und
Geinitz her. Abbildungen von Graptolithus
Beckii, Graptolithen
latus, Graptolithen geminus,
Graptolithen
folium, Graptolithen turriculatus und Retiolites Geinitzianus s. auf
Tafel
»Silurische Formation«.