(Kt. Freiburg,
Bez. Veveyse).
758 m. Gem. und Dorf, am NO.-Fuss des
Mont Pèlerin; 2,5 km nw.
Attalens und 2,2 km s. der Station
Palézieux
der Linie
Bern-Freiburg-Lausanne. Telephon. 62 zum grossen Teil zerstreut gelegene
Häuser, 331 kathol.
Ew. Kirchgemeinde
Attalens. Wiesenbau und Viehzucht.
oder
Granges Marnand (Kt. Waadt,
Bez. Payerne).
480 m. Gem. und Pfarrdorf,
im Thal der
Broye und an der Einmündung der
Lembaz in
die
Broye; an der dem linken Ufer der
Broye folgenden Strasse
Lucens-Payerne,
Strassen nach Menières-Estavayer
und
Combremont le Petit-Thierrens; 7,5 km ssw.
Payerne. Station der Linie
Lausanne-Payerne-Lyss. Postbureau, Telegraph, Telephon;
Postwagen nach
Thierrens und
Romont. Gemeinde, mit dem
Weiler
Brit: 155
Häuser, 942 reform. Ew.; Dorf: 146
Häuser, 883 Ew. Kirchgemeinde
umfasst ausser der Gemeinde Granges noch die Gemeinden
Henniez,
Marnand und
Sassel. Acker- und Tabakbau.
An der
Lembaz grosse
Mühlen,
Sägen, eine Limonadefabrik. Sehr alte Siedelung, vielleicht schon zur Römerzeit bewohnt und
an der
Römerstrasse
Moudon-Avenches gelegen. Im Mittelalter einer der bedeutendsten Orte im Broyethal. Hier war seit dem Beginn
des 10. Jahrhunderts das Chorherrenstift
Lausanne begütert, das Anfangs des 13. Jahrhunderts einziger
Eigentümer von Granges und
Sassel wurde. Nachdem Aymon,
Herr von
Montagny (bei
Payerne), 1226 dieses Gebiet mit Raub und Mord
überzogen hatte, wurde er vom
Bischof mit dem Kirchenbann belegt, aus dem er sich durch Vergütung des von ihm gestifteten
Schadens wieder löste.
Das Dorf Granges unter der
Berner Oberhoheit der Burgherrschaft
Villarzel zugeteilt. Als man 1807 die Kirche restaurierte,
stiess man auf geschwärzte und calcinierte Mauerreste, woraus auf eine einstige grosse Feuersbrunst geschlossen worden ist.
Zu Ende des 18. Jahrhunderts sind römische Münzen und seither zu wiederholten Malen alte Mauerreste,
Steinplattengräber (in der Kiesgrube La
Renard) und Skelete (auf dem Hügel Replan) aufgefunden worden. Auf dem
Muret römische
Ruinen. Die kleine Anhöhe bei der Kirche soll der Ueberlieferung nach einst eine Burg getragen haben.
Granges ist der Hauptort des im s. Abschnitt des Bezirkes
Payerne liegenden Kreises gleichen Namens, der
auf drei
Seiten an den Kanton Freiburg
grenzt (im N. an die Enklave
Estavayer, im
S. an die Enklave
Surpierre und im O. an den Körper des
Kantons) und wieder in 2 Friedensgerichtssektionen zerfällt: 1. Granges mit den Gemeinden Granges,
Cerniaz,
Henniez,
Marnand,
Rossens,
Sassel,
Sédeilles,
Seigneux,
Villars-Bramard und
Villarzel und 2.
Combremont mit den Gemeinden
Combremont le Grand,
Combremont le Petit,
Champtauroz und
Treytorrens. Zusammen 4147 reform. Ew.
¶
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
(Les) (Kt. Waadt,
Bez. und Gem. Orbe).
S. den Art. Granges d’Orbe (Les).