Grancy
(Kt. Waadt, Bez. Cossonay). 585 m. Gem. und Pfarrdorf, auf dem dem Jura vorgelagerten Plateau zwischen dem Veyron und der mittleren Venoge, an der Strasse Cossonay-Aubonne (der sog. Vy d'Etraz); 4,2 km sw. Cossonay und 5,2 km nw. der Station Vufflens la Ville der Linie Neuenburg-Lausanne. Postablage, Telegraph, Telephon; Postwagen Cossonay-L'Isle-Mont la Ville. Gemeinde, mit Saint Denis: 52 Häuser, 296 reform. Ew.; Dorf: 48 Häuser, 278 Ew. Bildet zusammen mit Gollion eine gemeinsame Kirchgemeinde.
Landwirtschaft. Im Mittelalter bestanden auf Boden von Grancy
mehrere, verschiedenen Eigentümern gehörende
Lehen; ein Teil
gehörte zur Baronie
Cossonay, ein anderer zur Schlossherrschaft
Morges. Zwei dieser
Lehen waren zuerst
Eigentum der Edeln von Ferrel, dann des Edelgeschlechtes de
Dullit (oder
Dully) und später der Familie de
Senarclens (17. Jahrhundert),
deren eines Glied, Henri de
Senarclens, zu Ende des 17. Jahrhunderts alle die verschiedenen kleinen
Lehen zur einen
Herrschaft
Grancy
zusammenfasste.
Blieb im Besitz dieses Geschlechtes bis zur Revolution von 1798. Heimat des im 18. Jahrhundert lebenden berühmten Arztes Simon André D. Tissot und seines Neffen Auguste Pidou, der 1803-1821 im waadtländischen Staatsdienste stand. Nach den zu verschiedenen Zeiten aufgefundenen Mauerresten und Altertümern zu schliessen, muss in der Nähe des Dorfes einst eine bedeutende römische Siedelung gestanden haben. Diese Funde sind jetzt im Kantonalen Museum zu Lausanne aufbewahrt. Burgunderfriedhof. 1202: Grantie; 1219: Grancie; 1597: Grancier.