Granatkanonen
,
im allgemeinen glatte
Kanonen, aus welchen neben den
Vollkugeln oder statt derselben
Granaten geschossen wurden.
Speziell tritt die Bezeichnung Granatkanone
erst für das 1853 in
Frankreich eingeführte
Geschütz
auf. Granatkanonen
waren die 1740 in Rußland eingeführten, 10
Kaliber langen
Einhörner, ebenso die Dieskauschen kurzen 24-Pfünder
in
Preußen
[* 2] zu Anfang des Siebenjährigen
Kriegs und die 1822 in
Frankreich eingeführten Paixhansschen
Bombenkanonen. 1850 wurden
in
Frankreich auf Anregung
Napoleons III.
Versuche mit 12pfündigen Granatkanonen
aufgenommen, welche 1853 zu der
Annahme dieses
Geschützes
unter dem
Namen canon-obusier de 12 (le canon de l'empereur) als Einheitsgeschütz für die
Armee führten.
Ebenso wurden 1855 in
Sachsen,
[* 3]
Belgien,
[* 4] Rußland und
Hannover
[* 5] Granatkanonen
hingeführt. In
Preußen war bereits 1828 ein
kurzer 24-Pfünder angenommen, der auch
Granaten schoß, und 1863 der kurze 12-Pfünder neben den gezogenen
Kanonen eingeführt,
der sich aber 1866 nicht bewährte und durch die gezogenen
Kanonen ersetzt wurde. Aus den Granatkanonen
wurden
Granaten mit größerer
Perkussionskraft geschossen als aus den
Haubitzen, daher hatten sie eine größere Rohrlänge und
Ladung
als diese.