Granatbaum
,
s. Punica.
Granatbaum
213 Wörter, 1'466 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Granatbaum,
s. Punica.
Granatbaum
(lat. Punica granatum, frz. grenadier, engl. Pomegranate). Dieser Baum oder Strauch, in unseren Gewächshäusern gefüllt blühend häufig vorkommend, wächst überall in Südeuropa und Nordafrika teils kultiviert, teils verwildert und dient bei uns wegen der schön hochroten Blüten als Ziergewächs. Die Früchte schmecken süß und werden im Süden als Obst genossen; die Fruchtschalen sind sehr reich an Gerbsäure und werden deshalb in Südeuropa häufig zum Schwarzfärben verwendet. Die Granatäpfelblüten, die von gefüllten Exemplaren genommen werden, sind auch getrocknet noch lebhaft rot gefärbt und kommen zuweilen noch im Handel vor. Der rote Farbstoff ist in der Färberei nicht mehr in Gebrauch. - Die Wurzelrinde (cortex radicis granatorum) ist ein längst bekanntes und sehr wirksames Bandwurmmittel, während der Holzkörper der Wurzel unwirksam ist. Sie schmeckt beim Kauen herb und bitter und färbt den Speichel gelb, so lange sie nicht zu alt und dadurch unwirksam geworden ist. Gewöhnliche Ware besteht ganz oder größtenteils aus röhrigen Stücken, die nicht von Wurzeln, sondern von Ästen genommen sind, und gilt für weniger wirksam. Wegen echter Wurzelrinde hat man sich an eine sichere Quelle zu wenden. Man bezieht die Granatwurzelrinde gewöhnlich aus Italien oder Griechenland. - Zoll: Frische Granaten gem. Tarif im Anh. Nr. 25 h 1; Schalen davon Nr. 25 p 2; Granatblüten und Rinde zollfrei.