Grainville
(spr. grängwil), Jean Baptiste François Xavier Cousin de, franz. Schriftsteller, geb. 1746 zu Havre, [* 2] Schwager von Bernardin de Saint-Pierre, wurde Geistlicher und leistete den von der Revolution geforderten Eid, wurde aber dennoch eingekerkert und rettete sein Leben nur dadurch, daß er sich verehelichte. Diesen Bruch seines Priestergelübdes verzieh man ihm aber nicht; die Schule, welche er in Amiens [* 3] gegründet hatte, entvölkerte sich, und er sah sich endlich dem Elend preisgegeben. In dieser Lage schrieb er sein längst geplantes, des Metrums entbehrendes Gedicht »Le [* 4] dernier homme« (Par. 1805, 2 Bde.). Aus Verzweiflung über den Mißerfolg desselben stürzte er sich in den Kanal [* 5] der Somme. Dies 1831 von einem Verehrer, Creuzé de Lesser, versifizierte Gedicht ward von Croft mit der »Messiade« und dem »Verlornen Paradies« auf eine Stufe gestellt und dadurch der Vergessenheit entrissen. Ch. Nodier gab es neu heraus (1811, 2 Bde.).