Grafton
(spr. grahft’n), engl. Herzogswürde, deren erster Träger Henry Fitzroy (geb. 1663) war, der zweite natürliche Sohn Karls II. von Barbara Villiers, Herzogin von Cleveland. Er wurde 1672 zum Grafen von Euston und 1673 zum Herzog von Grafton erhoben, focht unter Jakob I. gegen den aufständigen Herzog von Monmouth, fiel dann aber als einer der ersten Wilhelm von Oranien zu. Er starb an einer Wunde, die er beim Sturm auf Cork in Irland erhalten hatte. – Dessen Urenkel war Augustus Henry Fitzroy, dritter Herzog von Grafton, geb. Staatsmann unter Georg III. Er trat zuerst ins Unterhaus, 1757 ins Oberhaus, wurde 1765 Staatssekretär unter Rockingham und nach dessen Rücktritt 1766 das nominelle Haupt des von Pitt (s. Chatham) neu gebildeten Kabinetts.
Pitts Krankheit und schließlicher Rücktritt sowie die beginnenden Schwierigkeiten mit Amerika, der Hader über die Wahl von Wilkes (s. d.), die Angriffe des Junius (s. d.) machten dem Ministerium 1770 ein Ende. Grafton übernahm 1771 das Amt des Geheimsiegelbewahrers, trat aber 1775 aus und zur Opposition über. Seit 1783 lebte er zurückgezogen und starb In seinen spätern Jahren wandte er sich religiösen Interessen zu und schrieb: «Hints, submitted to the serious attention of the clergy, nobility and gentry by a layman» (1789) und «The serious reflections of a rational Christian» (1795). – Sein Sohn George Henry Fitzroy, vierter Herzog von Grafton, geb. 1760, gest. 1844, unterstützte zuerst im Unterhause Pitt, bekleidete einige Staatsämter und trat später zu den Whigs über. Der jetzige Träger des Namens ist seit 1882 dessen Enkel Augustus Fitzroy, siebenter Herzog von Grafton, geb.