Gräfenberg
,
1) Stadt im bayr. Regierungsbezirk Oberfranken, Bezirksamt Forchheim, 382 m ü. M., hat ein Amtsgericht, ein Schloß, Obst- und Gemüsebau und (1885) 1181 meist evang. Einwohner. Südwestlich der Eberhartsberg mit dem Teufelstisch und Aussicht. - 2) Kurort in Österreichisch-Schlesien, Bezirkshauptmannschaft Freiwaldau, in reizender Gegend, auf einem Vorberg des 1000 m hohen Hirschbadkammes, 474 m ü. M. gelegen, mit der von Vinzenz Prießnitz (gest. 1851) hier 1826 gegründeten ersten und berühmtesten Kaltwasserheilanstalt Deutschlands, [* 2] welche gegenwärtig von ca. 1500 Personen im Jahr besucht wird.
Dem Gründer ist daselbst ein Denkmal errichtet worden. Westlich davon am Staritzbach Nieder-Lindewiese, gleichfalls mit Heilanstalt (sogen. »Semmelkur«),
(1880) 2493 Einw. und Marmorbrüchen.
Vgl. Kutschera, Gräfenberg
,
Beschreibung der Heilanstalt
(Wien
[* 3] 1873);
Becker, Der
Kurort Gräfenberg
und Umgegend (4. Aufl.,
Beuthen
[* 4] 1880);
Kofrányi, Die Gräfenberger
Wasserkur
(Freiwaldau 1884);
Kutschera, Lindewiese (das. 1880);
Kettner,
Führer durch die
Kurorte Gräfenberg
und
Lindewiese (das. 1886). -
3) Ein berühmter
Weinberg im
Rheingau
[* 5] des preuß. Regierungsbezirk
Wiesbaden,
[* 6] mit der schönen Burgruine Scharfenstein, beim
Dorf Kiedrich, liefert einen trefflichen
Rheinwein (Gräfenberger
).