(barometrisches Gefälle), die in Millimetern ausgedrückte Abnahme des Barometerstandes, welche sich ergibt,
wenn man von einem Punkt einer Isobare in senkrechter Richtung auf letztern um 1 geogr. Meile fortschreitet. Ein barometrisches
Maximum ist umgeben von kreisförmigen Isobaren, welche die Orte mit gleichem Luftdruck verbinden. Die größte Abnahme
des Luftdruckes findet man dabei stets, wenn man senkrecht auf die Isobaren, also in der Richtung der Halbmesser, von innen nach
außen fortschreitet, und die Zahl, welche angibt, um wieviel Millimeter das Barometer bei diesem Fortschreiten um 1 geogr.
Meile fällt, heißt der Gradient. Die Kenntnis des Gradienten gewährt einen sichern Einblick
in die augenblicklichen Windverhältnisse. Wie von barometrischen spricht man auch von thermometrischen Gradienten, die sich
aus den Isothermen ableiten.
barometrischer, der Unterschied in der Anzahl der Millimeter Barometerstand, die auf einen Äquatorgrad
(111 km) kommen, der das Maß der bewegenden Kraft (eigentlich der Quotient aus Druckdifferenz und Entfernung)
ausdrückt. Wenn nämlich zwischen dem Luftdruck zweier gleichhoher Orte eine Differenz besteht, so wird die Luft vom Ort
hohen Druckes nach dem mit geringerm Druck hinbewegt werden. (S. Buys-Ballotsche Regel.) Die Stärke der Luftbewegung hängt
von der Größe der barometrischen Differenz, dem barometrischen Gefälle, und von der Entfernung der
Orte ab. Ein Gradiént 5 mm wird also bestehen, wenn in 111 km Entfernung ein Druckunterschied von 5 mm Quecksilbersäule herrscht.
Sind die Höhenlagen der Orte verschieden, so müssen die Barometerstände auf gleiches Niveau reduziert werden. Bei Untersuchung
der Bewegung in Luftwirbeln (s. d.) spielen die Gradiént eine
Hauptrolle. Soll hier der Gradiént an einer Stelle bestimmt werden, so müssen Druckdifferenz und Horizontalstrecke, auf welche diese
kommt, senkrecht zu den Isobaren gemessen werden.