Grünenwald
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Jakob, Maler, geb. zu Bünzwangen, in Württemberg, [* 2] mußte als Kind Vieh hüten, Wild treiben bei Treibjagden u. dgl., sollte Schullehrer werden, kam dann aber zur Ausbildung seiner künstlerischen Begabung zu einem Lithographen nach Göppingen [* 3] in die Lehre [* 4] und trat dort auf zwei Jahre in die Blechfabrik von Rau, wo er Lackmalereien machte. 18 Jahre alt, ging er nach Stuttgart, [* 5] wo er Aufnahme in der Kunstschule fand. Von Steinkopf, Leipold, Dietrich und Albert Wagner gefördert, erhielt er den Auftrag zu einem Altarbild: Petrus empfängt den Himmelsschlüssel (für Spaichingen).
Darauf wurde er
Schüler von
Rustige, malte ein kleines
Bild:
Pilger vor
Jerusalem,
[* 6] das sofort verkauft wurde, und erfreute sich
nun großer Erfolge. Unter
Neher wandte er sich mehr der religiösen
Malerei zu, malte:
Christus Kranke heilend (in
England),
die
Kreuzigung (Altarbild für Hohentingen) u. a., bis er 1855 nach
München
[* 7] ging, wo er fast nur noch
Genrebilder schuf. Hervorzuheben sind: der Hagelschlag (in der Staatsgalerie zu
Stuttgart), das Brautpaar (gestochen von
Barfuß),
der unterbrochene Hochzeitszug,
Schäfers Heimkehr (gestochen von
Barfuß) u. a. Auch führte er im Nationalmuseum die
Sendlinger
Schlacht als Freskobild aus. Seit 1877 ist Grünenwald
Professor und
Lehrer an der königlichen
Kunstschule zu
Stuttgart.