Grône
,
deutsch Grun (Kt. Wallis, Bez. Siders). 540 m. Gem. und Pfarrweiler, in der Rhoneebene links vom Fluss, am Fuss der bewaldeten Ausläufer des Mont Nuoble, 8 km ö. Sitten, 7 km sw. Siders und 2 km s. der Station Granges-Lens der Simplonbahn. Postablage. Die Gemeinde umfasst die 10 Weiler Grône l'Église (Hauptort), Nezon, Merdassonet, Pouty oder Poutès, Merdasson, Coujon, Loye, Dailley, Itravers und La Crête mit zusammen 102 Häusern und 741 kathol. Ew. Der Siedelungsmittelpunkt zählt 8 Häuser und 79 Ew. und lehnt sich an einen Hügel, auf welchem das Gemeindehaus (ein alter Herrensitz) steht.
Die Pfarrkirche zu
Saint Marcel trägt die Jahrzahl 1737 und stammt wohl auch aus dieser Zeit, obwohl
Grône
schon 1271 seinen eigenen Pfarrer hatte. Die auf dem Hügel stehende Burg ist zusammen mit einem einst an dessen Fuss
gelegenen andern
Schloss im 15. Jahrhundert von den Savoyarden eingeäschert worden, worauf die Bürgerschaft von Grône
die Ueberreste des erstgenannten Edelsitzes 1555 dem damaligen Vizekastellan von Grône
,
Jean Olivier, abkaufte. Im Raronkrieg
wurde 1415 Anton
Fabri, damals Vitztum von Grône
, von den Tavelli getötet.
Die Einwohner von Grône
nomadisieren im Laufe des Jahres von einem Punkt ihrer Gemeinde zu einem andern und teilen sich
mit den Bewohnern von
Nax in den Besitz der Waldungen und Alpweiden am Mont Gautier und
Mont Nuoble, sowie
mit den Bewohnern von
Chalais in denjenigen des Val de Reschy. Die schönen Waldungen ermöglichen den Betrieb eines ziemlich
ausgedehnten Holzhandels. Die Gegend ist fruchtbar und eignet sich besonders gut zum Anbau von Getreide
und Futterkräutern. Da die Gemeinde sich auf verschiedene Höhenzonen verteilt, gedeihen hier auch alle Obstbäume, wie
z. B. Nuss-, Apfel-, Birn- und Kirschbäume. Im 16. Jahrhundert wurden in Grône
Silberminen abgebaut, deren Lage man aber
nicht mehr kennt und deren Andenken nur noch in der Volksüberlieferung fortlebt. Seit einigen Jahren
baut man hier mit gutem Erfolg ein Anthrazitflöz ab. Der in der
Ebene gelegene Teil der Gemeinde wandelt sich infolge der
Verbauungsarbeiten an der
Rhone aus einem Sumpfgebiete allmählig in einen fruchtbaren und gesunden Landstrich um, wird aber
immer noch häufig genug von den
Wildbächen Reschy und
Dérochia mit Ueberschwemmungen bedroht. Grabstätte
aus der Eisenzeit mit sog.
Walliser Spangen. 1110: Gruona; 1211: Grona.