Grävius
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Johann Georg (eigentlich Gräve oder Greffe), Kritiker und Philolog, geb. zu ¶
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Naumburg [* 3] a. S., vorgebildet in Schulpforta, studierte seit 1650 in Leipzig [* 4] die Rechte, trieb dann, durch einen Besuch bei Joh. Friedr. Gronov bestimmt, zu Deventer und Amsterdam [* 5] humanistische Studien, wurde 1656 Professor der Beredsamkeit in Duisburg, [* 6] 1658 Nachfolger Gronovs in Deventer, 1661 Professor der Beredsamkeit, 1667 auch der Geschichte und Politik in Utrecht [* 7] und starb daselbst. Trotz seines großen Ruhms war seine litterarische Thätigkeit doch bereits mehr breit als tief. Außer seinen Ausgaben von Hesiod, Cicero (von besonderm Wert), Cäsar, Catull, Tibull, Properz, Sueton, Florus, Justin etc., sämtlich cum notis variorum, nennen wir: »Thesaurus antiquitatum romanarum« (Utr. 1694 bis 1699, 12 Bde.) und »Thesaurus antiquitatum et historiarum Italiae etc.« (fortgesetzt von Burmann, Leiden [* 8] 1704-25, 45 Bde.). Sein Leben beschrieben P. Burmann (Leiden 1703) und Jacob in dem Pfortaschen Festprogramm 1843.