Gräfle
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Albert, Maler, geb. zu Freiburg [* 2] i. Br., wollte sich anfangs den gelehrten Studien widmen, änderte aber seinen Entschluß und ging nach München, [* 3] um sich unter Cornelius und Schnorr auszubilden. Nach einem dortigen mehrjährigen Studium lernte er noch ein Jahr lang in Paris [* 4] unter Winterhalter und gründete dann in München ein eignes Atelier, wo er, abgesehen von Porträten, zunächst den Triumphzug des Arminius (Galerie in Karlsruhe) [* 5] schuf. Nachdem er inzwischen mehrere Reisen nach Frankreich und England gemacht hatte, folgten zahlreiche Bilder aus der biblischen und aus der Profangeschichte, die korrekt gezeichnet sind und meist von tiefer Empfindung zeugen.
Dahin gehören einige Altarbilder in badischen Kirchen, die vier Jahreszeiten [* 6] (Schloß zu Karlsruhe), die Fronleichnamsprozession von Bäuerinnen aus Dachau bei München (1860), der feierliche Abschied Konradins von seiner Mutter Elisabeth von Bayern, [* 7] die Intimen bei Beethoven, Elfenreigen u. a. Daneben malte er im Geschmack Winterhalters viele Porträte, [* 8] z. B. der Königin Viktoria, der Prinzessin von Wales, des Kronprinzen und der Kronprinzessin von Preußen, [* 9] der Großherzogin und des Erbgroßherzogs von Baden [* 10] und des Kaisers von Mexiko [* 11] und seiner Gemahlin.