Gräffer
,
Franz, österreich. Bibliograph und Schriftsteller, geb. zu
Wien,
[* 2] Sohn des Buchhändlers
August Gräffer
(gest. 1816), in dessen Geschält er früh eintrat, war eine Zeitlang
Bibliothekar des
Fürsten
Moritz
Liechtenstein,
[* 3] dann des
Grafen K.
Harrach, widmete sich später dem
Verlags- und Antiquariatsgeschäft,
wobei
er den größten Teil seines
Vermögens einbüßte, und legte sich nun um so fleißiger auf Schriftstellerei. Seine litterarischen
Arbeiten sind meistens
Wiener Lokalerinnerungen gewidmet und für die Kenntnis des innern Zustandes des
Wiener Litteraturlebens
sehr lehrreich.
Wir nennen davon nur: »Historisch-bibliographische Buntelei« (Brünn [* 4] 1824),
»Kleine Wiener Memoiren« (das. 1845, 3 Bde.),
»Wiener Dosenstücke« (das. 1846, 2 Bde.),
»Wiener Lokalfresken« (Linz [* 5] 1847),
»Wiener Tabletten« (Wien 1848) etc., Schriften, deren Kuriosität noch durch die Art des stilistischen Vortrags in kurzen, halb abgebrochenen, barocken Sätzen erhöht wird. hat außerdem eine »Österreichische National-Encyklopädie« (mit Czikann, Wien 1835-38, 6 Bde.) und belletristische »Taschenbücher« herausgegeben. Er starb im Irrenhaus.